Hinter Erdogans aggressiver Anti-Israel-Rhetorik könnte ein größerer Plan stecken

Der türkische Präsident Erdogan hat mit seiner Jerusalem-Aussage für Diskussionen gesorgt
Der türkische Präsident Erdogan hat mit seiner Jerusalem-Aussage für Diskussionen gesorgt

Seit US-Präsident Donald Trump am 5. Dezember verkündete, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, vergeht kein Tag ohne Eskalationen zwischen Israelis und Palästinensern. Der stets schwelende und immer wieder gewaltvoll ausbrechende Konflikt hat erneut seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt erreicht. Zusätzlich angeheizt wird er nun vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

„Ich rufe die Staaten auf, die das internationale Recht verteidigen, das besetzte Jerusalem als die Hauptstadt Palästinas anzuerkennen“, sagte Erdogan zur Eröffnung eines Sondergipfels der Organisation für Islamische Kooperation (OIC) in Istanbul am Mittwoch. Am Mittag beschlossen die Staats- und Regierungschefs von mindestens 20 islamischen Ländern auf dem Sondergipfel, Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas anzuerkennen. Erdogan forderte Trump zudem auf, seinen Beschluss rückgängig zu machen.

Trumps Entscheidung wurde von Regierungschefs weltweit kritisiert, aber Erdogan greift bislang zu den härtesten Worten. Zuvor hatte der Chef der türkischen Regierungspartei AKP Israel bereits mehrfach als „Terrorstaat“ und „Besatzerstaat“ bezeichnet. Das politische Verhältnis zwischen Israel und der Türkei wird seit Jahren zunehmend schlechter, auch wegen der verbalen Spitzen Erdogans.

Türkei-Experte: „Derzeit gärt etwas“

Erdogans Aufruf zur Anerkennung Ost-Jerusalems als Hauptstadt Palästinas kann der Sozialwissenschaftler Yasar Aydin von der Evangelischen Hochschule Hamburg nachvollziehen. Wenig Verständnis hat er jedoch für Erdogans Rhetorik. „Antisemiten könnten sich von Erdogans Worten ermutigt fühlen“, sagt Aydin zu Business Insider. „Israel als Terrorstaat zu bezeichnen, halte ich für falsch.“

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