Sein Erfolgsgeheimnis? Er ist Jeff Goldblum!

Obacht! Jeff Goldblum feiert am 22. Oktober seinen 70. Geburtstag. (Bild: harley Gallay/Getty Images for Disney+)
Obacht! Jeff Goldblum feiert am 22. Oktober seinen 70. Geburtstag. (Bild: harley Gallay/Getty Images for Disney+)

Er zählt seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Stars in Hollywood: Jeff Goldblum, der am 22. Oktober seinen 70. Geburtstag feiert, kann - so scheint es zumindest - nichts falsch machen.

Ist es die unerschütterliche innere Ruhe, die er schon immer ausstrahlt? Ist es sein Sinn für Stil, der ihn wie einen Bohemien wirken lässt, ihn zum Mode-Meme machte und ihm sogar Auftritte als Laufstegmodel bescherte? Oder ist es doch die (scheinbar) unfehlbare Auswahl an coolen Typen, die Jeff Goldblum spielte - vom manischen Wissenschaftler in "Die Fliege" (1986), über den Weltretter wider Willen in "Independence Day" (1996) bis hin zum Superschurken Grandmaster im Marvel-Abenteuer "Thor: Tag der Entscheidung" (2017)? Im Laufe der Recherchen zu einer 2021 erschienenen Biografie ("Because He's Jeff Goldblum") über den Hollywood-Star fragte sich der Verfasser nach eigenen Angaben vor allem eines: "Mal ernsthaft, gibt es irgendjemanden, der beliebter ist als dieser Typ?"

Dabei gab es in der Karriere des am 22. Oktober 1952 als Jeffrey Lynn Goldblum geborenen Schauspielers, der sein Filmdebüt als Gangster im Charles-Bronson-Klassiker "Ein Mann sieht rot" (1974) feierte, nicht nur Glanzpunkte. Während einige seiner frühen Filme - wie etwa "Kopfüber in die Nacht" (1985) und "Das lange Elend" (1989) heute als Kultfilme durchgehen, verzeiht oder vergisst man ihm gerne, dass er auch bei fürchterlichen Komödien wie "Neun Monate" (1995) und "Der Guru" (1998) mitspielte. Und natürlich begeisterte er, etwa als Holocaust-Überlebender in "Ein Leben für ein Leben - Adam Resurrected" (2008), immer wieder in ernsthaften Rollen. Dass er aber bislang nur einmal als Regisseur (1996 für den Kurzfilm "Little Surprises") und nicht als Schauspieler für den Oscar nominiert war, beweist trotzdem, dass Goldblum mehr populäre Marke als meisterhafter Mime ist.

Eine seiner ersten größeren Rollen: In "Der große Frust" (1982) von Regisseur Lawrence Kasdan (vorne) spielte Jeff Goldblum (zweiter von links) gemeinsam mit (hinten von links) Tom Berenger, Kevin Kline und William Hurt.  (Bild: Columbia Tristar/Courtesy of Getty Images)
Eine seiner ersten größeren Rollen: In "Der große Frust" (1982) von Regisseur Lawrence Kasdan (vorne) spielte Jeff Goldblum (zweiter von links) gemeinsam mit (hinten von links) Tom Berenger, Kevin Kline und William Hurt. (Bild: Columbia Tristar/Courtesy of Getty Images)

Jeff Goldblum: Schauspieler, Welterklärer, Jazzkönner

Das erkannte man auch bei Disney: Seit 2019 moderiert er für dessen Streamingdienst er die Dokuserie "The World According to Jeff Goldblum", in der er gemeinsam mit Experten Themen wie Videospiele, Eiscreme und Turnschuhe erforscht. Inzwischen ebenfalls ein Markenzeichen von Goldblum, das zu seinem Image als Mann von Welt beiträgt, ist seine Zweitkarriere als Jazzmusiker. 2014 trat er mit seiner Band, dem Mildred Snitzer Orchestra, wöchentlich im New Yorker Carlyle Hotel auf, vier Jahre später legte er dann mit "The Capitol Studios Sessions" sein Debütalbum vor, das durchweg wohlwollende Kritiken bekam und ihn als ausgewiesenen Kenner und Könner am Piano auswies.

Er habe keinerlei Erwartungen an die Musik, sagte er 2018 dem "NME" in einem Interview und diese Haltung habe sich auch in seinen Schauspielerfahrungen niedergeschlagen: "Ich war immer ein bisschen so: 'Ich hoffe, das ist gut.' - 'Ich hoffe, dass es die Leute mögen.' - 'Ich hoffe, es führt mich irgendwohin.' Das ist alles weg", erklärte Goldblum und zeigte sich froh darüber: "Ich glaube, dass es die Qualität erhöht, wenn man Sachen macht, die man einfach nur aus Liebe tut."

Seine erste große Hauptrolle: Jeff Goldblum in "Kopfüber in die Nacht" (1985). (Bild: Das Vierte / NBC Universal)
Seine erste große Hauptrolle: Jeff Goldblum in "Kopfüber in die Nacht" (1985). (Bild: Das Vierte / NBC Universal)

Jeff Goldblum: Keine große Feier zum 70. Geburtstag

Seinen Blick auf die Welt verändert haben auch seine beiden Kinder: Mit 62 wurde Goldblum zum ersten Mal Vater eines Sohnes, drei Jahre später bekamen er und seine dritte Ehefrau Emilie Livingston, im Jahr 2000 für Kanada Olympiateilnehmerin in der Rhythmischen Sportgymnastik, erneut einen Sohn. "Sie halten mich mental, spirituell, emotional und körperlich fit", schwärmte Goldblum jüngst in der "Bild"-Zeitung.

Seinem runden Geburtstag sah er gelassen auf sich zu kommen, für ihn sei inzwischen jeder Tag ein großer Schritt, so Goldblum: "Wenn man älter wird, schätzt man jeden Moment mehr. Man sucht die Unendlichkeit und Übersinnlichkeit in jedem Moment." Auch feiern werde er seinen 70. nicht: "Meine eigenen Geburtstage sind kein großes Ding", sagte er der "Bild", "Ich wollte auch keine große Hochzeit. Zu meinem 60. hatte meine Frau Emilie in unseren Garten eingeladen. Ich bin einfach kein Party-Typ, gehe jetzt nur noch zu Kindergeburtstagen. Manchmal zwei an einem Tag, das macht einen fertig!"

Sie waren Ende der 80er-Jahre im Film und im Privatleben ein Hollywood-Traumpaar: Geena Davis und Jeff Goldblum. (Bild: Ron Galella/Ron Galella Collection via Getty Images)
Sie waren Ende der 80er-Jahre im Film und im Privatleben ein Hollywood-Traumpaar: Geena Davis und Jeff Goldblum. (Bild: Ron Galella/Ron Galella Collection via Getty Images)