Erschossener Löwe in Leipzig: Zoodirektor rechtfertigt Todesschuss

Der Löwe Motshegetsi musste sterben, weil die Betäubung nicht wirkte, so der Zoodirektor Leipzigs.

Warum musste im Leipziger Zoo der Löwe Motshegetsi erschossen werden? Viele Menschen zeigten sich via Social Media empört über diesen endgültigen Ausweg. Nun meldet sich der Zoodirektor zu Wort und verteidigt die Tötung des ausgebrochenen Zoo-Löwens.

Dass ein ausgebrochener Löwe gefährlich ist, dürfte jedem klar sein. Am Donnerstag brachen gleich zwei der Raubkatzen aus dem Leipziger Tierpark aus. Während Löwe Mayo mithilfe von Bauzäunen wieder zurück ins Gehege gedrängt werden konnte, musste Motshegetsi sterben. Doch 'musste' er das wirklich? Ja, sagt Zoodirektor Jörg Junhold. Niemand der Verantwortlichen habe "leichtsinnig, unüberlegt oder fahrlässig gehandelt", bekräftigt er laut "Spiegel Online/dpa". Bevor Motshegetsi von der Polizei getötet wurde, habe man versucht, ihn mit mindestens drei Betäubungspfeilen außer Gefecht zu setzen – erfolglos.

Doch warum wirkte die Narkose nicht? Vermutlich weil sich das Tier nicht in einer Ruhephase befand. Dadurch können "Narkosen anders anfluten als bei Tieren im Ruhestand. Also dort, wo keine Adrenalinausschüttung da war, zitiert "Bild" Junhold. Das Adrenalin kann also die Wirkung des Narkosemittels beeinflussen.

Die harsche Kritik, die in sozialen Netzwerken gegen seine Person geäußert wird, wehrt der Zoodirektor deshalb ab. Da der Löwe im Begriff war, einen weiteren Sicherheitsbereich zu durchbrechen, musste gehandelt werden, so Junhold weiter.

Wie es zu dem Ausbruch kam, ist weiterhin unklar. Die Verantwortlichen mutmaßen, dass die beiden eineinhalbjährigen Löwen über den Wassergraben des Geheges ausgebrochen sind. Damit sich dies nicht wiederholt, soll das Löwen-Gehege nun umgebaut werden. Über die genauen Pläne müsse noch entschieden werden, heißt es.

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