Erster bemannter Flug von Boeings Starliner-Kapsel ein weiteres Mal verschoben

Der Start der ersten bemannten Raumflugs der Starliner-Kapsel von Boeing ist wegen technischer Probleme abermals verschoben worden. Der Termin am Samstag wurde gestrichen. Einen neuen Termin gebe es noch nicht, erklärte die US-Raumfahrtbehörde Nasa. (Miguel J. Rodriguez Carrillo)
Der Start der ersten bemannten Raumflugs der Starliner-Kapsel von Boeing ist wegen technischer Probleme abermals verschoben worden. Der Termin am Samstag wurde gestrichen. Einen neuen Termin gebe es noch nicht, erklärte die US-Raumfahrtbehörde Nasa. (Miguel J. Rodriguez Carrillo)

Der Start der ersten bemannten Mission der Starliner-Raumkapsel von Boeing ist wegen technischer Probleme ein weiteres Mal verschoben worden. Der Starttermin am kommenden Samstag wurde gestrichen, ein neuer Termin aber noch nicht festgelegt, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Mittwoch mitteilte. "Die nächste Gelegenheit für den Start wird noch diskutiert", erklärte sie.

Eigentlich hatte die Rakete mit der Kapsel bereits am 7. Mai vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida in Richtung der Internationalen Raumstation ISS abheben sollen. Nur zwei Stunden vor dem damaligen Starttermin waren jedoch Probleme an einem Druckventil der Atlas-V-Trägerrakete festgestellt worden, welche die Raumkapsel in den Orbit bringen soll. Die Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams saßen zu diesem Zeitpunkt bereits angeschnallt in ihren Sitzen.

Wegen des Problems mit dem Ventil wurde der Starttermin dann zunächst auf den Freitag vergangener Woche verschoben. Das Problem mit dem Ventil wurde nach Angaben von Boeing bis dahin zwar "erfolgreich" behoben und das Ventil ausgetauscht. Doch wurde dann als neues Problem ein "kleines Helium-Leck" an der Kapsel entdeckt, weswegen der Starttermin auf den kommenden Samstag verschoben wurde.

Die Nasa und Boeing äußerten sich zunächst nicht zu den konkreten Gründen dafür, warum auch dieser Termin inzwischen aufgegeben wurde. Laut Boeing war das Helium-Leck am sogenannten Service-Modul des Starliners aufgetreten. Dabei handelt es sich um jenen Teil der Kapsel, in dem die Steuerungs- und Kontrollinstrumente untergebracht sind. Das nicht entflammbare und ungiftige Helium-Gas wird dem US-Konzern zufolge in den Triebwerken von Raumfahrzeugen eingesetzt.

Die Nasa will den Starliner künftig neben der Dragon-Kapsel von SpaceX als zweites Raumschiff regelnäßig für den Transport von Astronauten zu der Raumstation nutzen. Die Dragon-Kapsel des Unternehmens von Multimilliardär Elon Musk befördert bereits seit mehreren Jahren für die Nasa Raumfahrer zur ISS.

Das Starliner-Programm hatte hingegen in den vergangenen Jahren eine ganze Serie von Rückschlägen hinnehmen müssen. Bei einem unbemannten Testflug 2019 erreichte die Kapsel wegen eines Software-Fehlers nicht die geplante Flugbahn und musste zur Erde zurückkehren, ohne die ISS erreicht zu haben. 2021 musste ein Start wegen blockierter Ventile verschoben werden. Im Mai 2022 erreichte der Starliner schließlich erstmals die ISS, allerdings in einem Flug ohne Crew an Bord.

dja/mid