Es braucht „Billionen an Dollar“, um das Bildungsproblem der Welt zu lösen

Australiens ehemalige Premierministerin Julia Gillard. REUTERS/Andrew Taylor
Australiens ehemalige Premierministerin Julia Gillard. REUTERS/Andrew Taylor

WASHINGTON – Die Bildung für Kinder weltweit zu sichern und nachhaltige Bedingungen zu schaffen, dass sie zur Schule gehen können, hat laut der Vorsitzenden der Global Partnership for Education einen hohen Preis.

Auf einer Veranstaltung mit Politikern und führenden Finanzierungsinstitutionen im Hauptsitz der Weltbank in Washington sagte die ehemalige australische Premierministerin und Vorsitzende von Global Partnership for Education, Julia Gillard, dass, wenn es den Staatschefs weltweit ernsthaft um die Frage geht, Kindern ein Umfeld und eine Möglichkeit zum Lernen zu bieten, dann „wird es Billionen von Dollar“ an Investitionen erfordern.

Statt ein paar kosmetischer Anpassungen „müssen wir darüber reden, wie wir ganze Bildungssysteme verändern können“, sagte Gillard.

„Der Schritt, den wir dafür tun müssen, ist enorm und niemand hier sollte unterschätzen, wie groß diese drastische Veränderung ist“, fügte sie hinzu. „In Dollar gemessen entspricht das Billionen.“

Ein drastischer Wandel ist eine erhebliche Veränderung in der Politik oder in der Einstellung, die plötzlich erfolgt und einen Unterschied macht, der über eine Abweichung vom Standard hinausgeht.

Im vergangenen Jahr warnte die Weltbank vor einer „Lernkrise“ für Millionen von Schülern, da viele Kinder die Schule besuchten, ohne etwas zu lernen, was „nicht nur eine verpasste Entwicklungschance, sondern auch eine große Ungerechtigkeit für Kinder und Jugendliche weltweit“ sei.

Die Dikussion war der Frage gewidmet, wie Führungskräfte die Erziehung von Kindern verbessern und Probleme bekämpfen können, die Kinder vom Bildungsabschluss abhalten, etwa Kinderehen oder eine fehlende gesundheitliche Versorgung.

Ein Diagramm von Global Partnership for Education zeigt, dass die öffentliche Entwicklungshilfe für Bildung sechs Jahre in Folge beständig zurückgegangen ist, dafür sind die Hilfsmittel in Bereichen wie Gesundheit oder Infrastruktur gestiegen.
Ein Diagramm von Global Partnership for Education zeigt, dass die öffentliche Entwicklungshilfe für Bildung sechs Jahre in Folge beständig zurückgegangen ist, dafür sind die Hilfsmittel in Bereichen wie Gesundheit oder Infrastruktur gestiegen.

Prinzessin Mabel van Oranje der Niederlande und Vorsitzende von Girls Not Brides, einem Zusammenschluss von NGOs, die sich gegen Kinderehen engagieren, sagte, der Schlüssel seien Organisationen, die außerhalb der offiziellen Regierungen zusammenkommen und ihre Ressourcen bündeln müssten.

„Die Organisation, für die ich arbeite, hat eine Partnerschaft mit über 1.000 NGOs, die zusammenarbeiten und wir können das nicht alleine machen“, sagte sie. „Wir müssen verstehen, dass das, was wir auf den Tisch bringen, anders ist. Wir müssen die Sprache des Anderen lernen, aber wir müssen die Tatsache respektieren, dass wir alle eine Rolle zu spielen haben.“

Die ehemalige chilenische Pärsidentin Michelle Bachelet, die auch an dem Gespräch teilnahm, sagte, dass die bisherigen Fortschritte gut seien, aber nicht ausreichen würden.

„Eines der größten Probleme für viele Länder ist die Qualität der Bildung und der Zugang zu Bildung”, sagte sie. „Ich finde die Stimmung hier großartig, aber wir müssen das in konkreten Schritte sehen.“

Dion Rabouin