ESC-Irrsinn: ARD macht Stefan Raab Konkurrenz

Nach Stefan Raab kündigt nun auch die ARD ein Alternativprogramm zum abgesagten Eurovision Song Contest an - am selben Tag.

Die European Broadcast Union (EBU) hat ihre Alternative zum abgesagten Eurovision Song Contest präsentiert: "Eurovision: Europe Shine A Light" wird am Samstag, 16. Mai, um 21 Uhr live in der ARD übertragen. Somit konkurriert das Format mit der Ersatzshow von Stefan Raab: ProSieben hatte das Comeback des Entertainers ebenfalls gestern angekündigt. Sein "Free European Song Contest" soll am selben Tag um 20.15 Uhr live aus Köln übertragen werden.

"Ich finde es schwierig, wenn sich Deutschland als eines der großen Länder in Europa einer europäischen Idee entziehen würde, deswegen sind wir mit dabei und unterstützen das jetzt, auch wenn wir uns im Detail das ein oder andere anders, also mehr Raum für die einzelnen Künstler, gewünscht hätten", sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber in einem Interview mit dem Medienmagazin "DWDL". Die Show des EBU solle mindestens zwei Stunden dauern und die 41 diesjährigen Länderbeiträge ehren. Allerdings sei die Beitragsdauer von ursprünglich drei Minuten verkürzt worden. Auch ein Voting könne nicht wie gewohnt stattfinden. Stattdessen sollen alle aktuellen Künstler von ihrer Heimat aus gemeinsam einen der vergangenen ESC-Hits singen. Der Text sei dabei an die derzeitige europäische Situation angepasst worden. Aber auch einige Künstler der vergangenen Jahre seien eingeladen, an der Live-Show teilzunehmen.

Das genaue Programm der Show, die von den niederländischen ESC-Moderatoren Chantal Janzen, Edsilia Rombley und Jan Smit präsentiert wird, soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Die ARD plant zudem ab 20.15 Uhr einen "Countdown - nicht von der Reeperbahn". Hier soll unter anderem der deutsche Beitrag "Violent Thing" von Ben Dolic in voller Länge gespielt werden.

Mitte März war der Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr abgesagt worden. Details zu Stefan Raabs Ersatzshow sind noch nicht bekannt; Raab, der 2015 eigentlich sein Karriereende im TV verkündet hatte, erklärte lediglich: "Musik verbindet besonders in schwierigen Zeiten viele Menschen miteinander. Dies ist die Geburtsstunde eines neuen, freien europäischen Songwettbewerbs."