EU-Übersetzer beeindruckt mit 32 Sprachen

EU-Übersetzer Ioannis Ikonomou war schon immer von Sprachen fasziniert

Bereits in jungen Jahren war EU-Übersetzer Ioannis Ikonomou nicht wie andere Kinder. Statt sich zu raufen oder mit seinen Freunden Unfug zu treiben, zog es den Griechen lieber an den Schreibtisch. Dort lernte er mit der Zeit 32 Sprachen, die er inzwischen fließend beherrscht. Heute arbeitete er in Brüssel und beschäftigt sich mit Gesetzestexten und deren Übersetzung. Ein wenig langweilig sei das manchmal schon, doch Sprachen sind einfach Ioannis Leidenschaft, wie er "Die Welt" wissen lässt. Vor allem Neugier sei das Schlüsselwort zu seinem Leben.

Seine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Sprachen beschreibt der erfolgreiche EU-Übersetzter wie folgt: "Meine Freunde hörten alle dieselben griechischen Lieder und aßen Souvlaki. Aber ich wollte weg vom Souvlaki, von meiner Kultur, weg von meinen Wurzeln. Ich war das Gegenteil von Odysseus." So lernte er mit fünf Jahren Englisch, zwei Jahre später Deutsch, dann Italienisch, Russisch und einfach aus Spaß Suaheli. Auch wenn Griechen und Türken sich nicht immer blendend verstehen, war Ioannis Ikonomou an Völkerverständigung interessiert und lernte auch noch diese Sprache: "Ich wollte keine Feinde haben, ich wollte mit ihnen sprechen."

Seine Eltern unterstützten Ioannis zwar immer, doch irgendwann war der Bogen überspannt, wie der EU-Übersetzer weiter zu Protokoll gibt. Mit 18 konvertierte er zum Hinduismus, wurde strenger Vegetarier und verschrieb sich ganz den Lehren der Mönche: "Aber meine Mutter wurde verrückt, sie sagte: 'Schluss jetzt mit dieser indischen Musik. Und warum musst du mit den Fingern essen?' Meine Eltern haben mich immer unterstützt, aber zu viel war zu viel. Manchmal denke ich, dass sie glücklicher wären, wenn ich ganz normal wäre und griechischen Pop hörte." Auch wenn er sich heute wieder vom Hinduismus abgewendet hat, bleibt die Liebe zu den Sprachen der Welt bestehen.

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