EU-Grenzschutzagentur Frontex sieht keine Migrationskrise in der EU

Die Grenzschutzagentur der Europäischen Union "Frontex" sieht die EU derzeit nicht von einer Migrationskrise bedroht. 150.000 Menschen sind 2018 in der EU angekommen Im Gegenteil: die Zahlen unerwünschter Grenzübertritte sind seit 2017 um mehr als ein Viertel gefallen. Das geht aus dem Frontex-Bericht zur Risiko-Analyse 2019 hervor. Insgesamt haben rund 150.000 Menschen versucht, ohne Erlaubnis in die EU zu gelangen. Frontex-Chef Fabrice Leggeri erklärte: "Wir befinden uns derzeit nicht inmitten einer Migrationskrise an unseren Außengrenzen. Aber natürich sehen wir, dass der Druck sehr hoch ist. Wir versuchen, Mitgliedsstaaten zu unterstützen und Vorhersagen zu treffen. Im Moment gibt es keine brennende Krise, was die illegalen Grenzübertritte an unseren Außengrenzen betrifft, aber der Druck besteht weiter. Dafür müssen wir gerüstet sein." Anstieg illegaler Grenzübertritte in Spanien Einen Anstieg der illegalen Grenzübertritte hat es 2018 in Spanien gegeben, da die meisten der Flüchtlinge von Tunesien auf die iberische Halbinsel kommen. Insgesamt 57.000 Migranten nahmen diesen Weg, ein Anstieg um 160 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Menschen seien marokkanischer Herkunft oder stammten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara, so der Bericht. 80 Prozent weniger Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute Weniger Migranten kamen dem Bericht zufolge über die zentrale Mittelmeerroute von Libyen aus nach Europa. Dort ist die Zahl der Migranten um 80 Prozent zurückgegangen. Ein Grund dafür ist die Anti-Migrationspolitik Italiens, die Rettungsschiffen zuletzt immer wieder das Anlanden in seinen Häfen untersagt hatte.