Euronews-Umfrage zur Europawahl: In Frankreich könnten die Rechtspopulisten gewinnen
In Frankreich unterstützen über 30 Prozent der Wähler die rechtspopulistische Rassemblement National. So lautet das Ergebnis einer exklusiven Euronews-Umfrage zur Europawahl. Seit November 2022 ist Jordan Bardella der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei. Im April stärkte die Rassemblement National ihre Position im Vergleich zum Vormonat.
Auch die im Jahr 2021 von Éric Zemmour gegründete Reconquête könnte es ins Europaparlament schaffen. Knapp sechs Prozent der Wähler wollen für die Partei des ultranationalistischen Kolumnisten stimmen.
Renaissance könnte Wählerstimmen verlieren
Die zweitpopulärste Partei hinter der Rassemblement National ist die pro-europäische Renaissance von Präsident Emmanuel Macron. Sie wird aktuell von 17,5 Prozent der Wähler unterstützt. Im März waren es noch über 18 Prozent der Wähler.
Auf Platz drei liegt die Sozialistische Partei, zu deren Mitgliedern auch der Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann zählt. Für sie wollen aktuell rund 12 Prozent der Wähler stimmen.
Auf Platz vier liegt die konservative Les Républicains, die im Europaparlament Mitglied der Europäischen Volkspartei ist.
Sozialistische Partei steht mit Linkspopulisten im Wettbewerb
Die Sozialistische Partei hat es ebenfalls nicht einfach: Sie steht im Wettbewerb mit den Linkspopulisten. Auf deren Seite spielt der linke Politiker Jean-Luc Mélenchon eine zentrale Rolle.
Die linkspopulistische La France insoumise hat ihre Position leicht verbessert. Die französischen Grünen haben einige Wählerstimmen verloren.
Umfrage: Selenskyj ist der beliebteste europäische Regierungschef
Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der EU-Bürger wollen bei Europawahl Stimme abgegeben
Euronews-Umfrage zur Europawahl: Fast ein Drittel unterstützen CDU/CSU
Von der Leyen könnte es schwer haben
Der Wahlsieg der Rechtspopulisten in Frankreich könnte künftig die Zusammensetzung des gesamten Europäischen Parlaments beeinflussen. Dort halten bisher die Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberale zusammen. 2019 brachten sie der heutigen Kommissionspräsidentin die Mehrheit. Jetzt könnte ihr Leben wesentlich schwieriger werden.
Aktuell spielt die Renaissance von Präsident Macron eine führende Rolle im Europaparlament. Ein Wahlrückschlag könnte die heutige große Koalition im Europaparlament zerstören.