Europapokal: Füchse-Triumph mit fadem Beigeschmack

Füchse-Kapitän Petr Stochl reckt in Magdeburg den Siegerpokal in die Höhe

Magdeburg/Berlin.  Ungestüm sprintete der kleine Junge auf Silvio Heinevetter zu. Aufgeregt hielt er seine Hand in die Höhe und bat den Torhüter der Füchse Berlin, mit ihm einzuschlagen. Als Heinevetter der Bitte nachkam und seine fünf Finger auf die kleine Hand legte, grinste der Knirps selig und rannte davon. Auf seinem Trikot prangte groß das Vereinsemblem des SC Magdeburg. So rührend diese Szene nach Abschluss des Finalspiels im EHF-Cup am Sonntag war, so sehr stand sie im Kontrast zu dem Verhalten der erwachsenen Magdeburger.

Nachdem die Füchse sich 28:25 (14:13) gegen den französischen Klub St. Raphael durchgesetzt hatten, feierten sie ihren Titel vor einer fast leeren Halle. Trotz Aufforderung des Hallensprechers, gute Gastgeber zu sein und allen Teams Respekt zu zollen, verließen die Bördeländer größtenteils die Arena. Weder Applaus noch stille Anerkennung mochten sie den Nachbarn aus Berlin entgegenbringen.

Der Frust beim Traditionsklub saß tief, das Endspiel selbst verpasst zu haben. So tief, dass es den Fans lieber gewesen wäre, die Franzosen, die dieGastgeber-Mannschaft im Halbfinale besiegt hatten, am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu sehen als die Füchse. Von Beginn an feuerten knapp 6000 Menschen St. Raphael nicht nur an, sie buhten und pfiffen die Füchse sogar aus. "Die Grenzen sind überschritten worden. So etwas habe ich selbst im Fußball noch nicht erlebt", sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der bereits am Tag zuvor in einer Magdeburger Sporthalle beschimpft worden war,...

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