"Was für ein besonderer Moment": So protestierte die iranische Mannschaft gegen das Regime

Sie steht unter besonderer Beobachtung bei der WM: Welche Zeichen gegen das Regime im eigenen Land setzt die iranische Mannschaft? Beim Auftaktspiel war es ein deutliches: Schweigen im entscheidenden Moment.

Die iranische Mannschaft schwieg bei der Nationalhymne. (Bild: 2022 Getty Images/Julian Finney)
Die iranische Mannschaft schwieg bei der Nationalhymne. (Bild: 2022 Getty Images/Julian Finney)

Fernab der Diskussion rund um die "One Love"-Kapitänsbinde zeigte die iranische Mannschaft bei ihrem Auftaktspiel zur WM in Katar Courage: Die Spieler blieben bei der Nationalhymne der islamischen Republik stumm, was ZDF-Kommentator Oliver Schmidt als starkes Statement gegen das Regime des Landes und für die Rechte der Frauen in Iran wertete. "Ich habe das Schweigen noch in den Knochen. Was für ein besonderer Moment."

"Spieler riskieren enorm viel"

Bereits im Vorfeld der Partie England gegen Iran im Khalifa International Stadium gab "Amnesty International"-Expertin Katja Müller-Fahlbusch im Gespräch mit ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und ZDF-Experte Per Mertesacker zu bedenken: "Diese Spieler riskieren enorm viel." Sportler, Sportlerinnen und ihre Familien würden vor der Ausreise massiv unter Druck gesetzt - für die Nationalmannschaft gelte das besonders, weil sie das Aushängeschild des Landes sei. Später wurde bekannt, dass der iranische Staatssender die Liveübertragung bei der Hymne unterbrochen haben soll.

Zum Start der Partie setzte auch die englische Mannschaft mit dem Kniefall ein Zeichen gegen Rassismus, das bei den Three Lions inzwischen längst Tradition hat.

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