"Fahrenheit 11/9": Michael Moore ist als einziger Donald Trump gewachsen

In „Fahrenheit 11/9“ hinterfragt Michael Moore, wie Donald Trump US-Präsident werden konnte. Und findet zu früherem Kampfgeist zurück.

Gwen Stefani ist schuld, dass Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten ist. Weil die Sängerin beim Fernsehsender NBC mehr verdiente als er mit seiner Show, verkündete der Unternehmer trotzig, er wolle Präsident werden, um seinen Marktwert zu steigern. Es hat nichts genützt, NBC hat ihn sogar gefeuert. Aber da waren die ersten Kundgebungen schon organisiert, Claqueure feierten Trump, und der fand plötzlich Gefallen an der Idee.

Das ist eine jener Pointen, für die Michael Moore so berühmt ist: Seine Dokumentationen scheren sich nicht um Objektivität, scheuen sich nicht vor satirischen Überzeichnungen und passen die durchaus recherchierten Fakten in oft irrwitzigem Bilderstakkato dem eigenen Weltbild an.

Moore ist von allen Dokumentaristen der polarisierendste, da passt es irgendwie, dass er einen Film über den polarisierendsten aller US-Präsidenten macht. Vielleicht ist er überhaupt der einzige, der ihm gewachsen ist. Schon vor 20 Jahren, als sie zusammen in einer Talkshow saßen, gab Trump zu, er hoffe, dass Moore nie einen Film über ihn drehen würde. Für Moore, der zwischendurch auch schon von Trumpland vereinnahmt worden ist, fast so etwas wie eine Verpflichtung – und Ehrenrettung.

Bild Nr. 1:

Moore war einer der ersten, der vor einem Präsidenten Trump warnte, als das alle noch für unmöglich hielten. Jetzt nennt der nerdige Mann mit der Schirmmütze sein jüngstes Oeuvre – nach seinem Erfolgsfilm „Fahrenheit 9/11“ über den 11. September – „Fahrenheit 11/9“: Am 9. November 2016 wurde Tru...

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