Faire Arbeitskleidung : Küchenschürzen aus der Kölner Südstadt sind erst der Anfang

Das Unternehmen Kaya & Kato setzt auf nachhaltige Produktion.

Sie sind eigentlich ein echter Küchen-Klassiker, aber leider mit angestaubtem Image und meist ohne modischen Anspruch. Drei Kölner wollen der Schürze zu einem neuen Stellenwert am Herd verhelfen. „Kochen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gesellschaftlichen Trend entwickelt, egal ob TV-Köche, Blogger oder zahllose Rezepte im Netz, die Zubereitung von Essen ist zum Lifestyle geworden“, sagt Stefanie Rennicke, frühere PR-Beraterin und Mitgründerin des Unternehmens Kaya & Kato mit Sitz in der Südstadt. Blick auf Produktionsbedingungen Dabei gucken die Kunden vor allem in den großen Städten vielmehr als früher darauf, wo die Lebensmittel herkommen und unter welchen Bedingungen sie produziert wurden. „Für die Verbraucher sind nicht nur Bio-Labels, sondern auch die Kennzeichnung Fair gehandelt zu fairen Löhnen wichtig bei der Kaufentscheidung“, sagt Stefan Rennicke, der jahrelang für die Unesco arbeitete. Zusammen mit seiner Frau kam er in der Elternzeit auf die Idee, dass in der Gastronomie zwar bei den Lebensmitteln, aber nicht bei der Arbeitskleidung auf diese Merkmale geachtet wird. Bislang wird hier auf Preiswertes aus Fernost gesetzt oder auf Werbeschürzen von Spirituosenpartnern. Modisch und bezahlbar Und so ersann das Ehepaar das Konzept, fair produzierte Arbeitskleidung anzubieten, die darüber hinaus auch noch modisch und bezahlbar ist. Unterstützt werden sie von dem Musikproduzenten Lillo Scrimani, der unter anderem Künstler wie die Fantastischen Vier begleitet und der sich sofort für die Idee begeisterte. Am Anfang von Kaya & Kato stand dabei die Schürze. Die Gründer experimentierten mit Formen und Farben, mal kurz aus Denim in der Art eines Mini-Kleides, mal lang mit in verschiedenen in bunten Kombinationen von Stoff und Schürzenbändern. Die Baumwolle bezieht das Label aus kontrolliertem biologischen Anbau aus Uganda und Kirgistan. Genäht werden die Modelle von einem Familienunternehmen aus Tschechien. Ein Teil der Produktion wird darüber hinaus in Köln von der Caritas im Frohnhof von Menschen mit Einschränkung produziert. Belastbares Material Zahlreiche Restaurants in Köln und der Region gehören mittlerweile zu den Kunden. In Gesprächen sei man auch mit Caterern und großen Lebensmittelketten. Gelobt werde vor allem die Belastbarkeit des Materials, das sich bei bis zu 90 Grad waschen lässt. „Die Schürzen sind nur einige Euros teurer, halten aber länger als Billigware“, sagt Stefanie Rennicke. Für Endverbraucher gibt es die Stücke im Online-Shop ab 29 Euro. Demnächst soll es zudem Kochjacken geben und das Angebot dann schrittweise ausgebaut werden. Noch finanzieren die Gründer sich ein ganzes Stück weit aus ihren Ersparnissen. Dass sie mit ihrem Geschäftsmodell aber einen Nerv der Zeit getroffen haben, davon ist das Ehepaar Rennicke überzeugt. „Uns ist wichtig, dass wir keinen Trend setzen wollen, sondern, dass gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung bei der Produktion von Arbeitskleidung künftig normal sein soll“, so Stefanie...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta