Fernsehen: Wie man das alte Berlin wiederauferstehen lässt

Und Action: Volker Bruch (l.) und Peter Kurth bei den Dreharbeiten in der Neuen Berliner Straße

So hat man den Alex noch nie gesehen. Mit einer historischen Tram fahren wir auf den Platz. Überall hasten Passanten in 20er-Jahre-Kostümen vorbei. Drumherum keine modernen Einkaufspaläste aus Glas, nur Bauten aus jener Zeit, ein intakter, homogener Platz. Wie Berlin 1929 aussah, das kennen wir aus zahllosen Fotografien. Aber kaum aus Filmbildern.

Als Phil Jutzi 1931 Döblins erst zwei Jahre alten Roman "Berlin Alexanderplatz" verfilmt hat, hat man auch schon die Kamera auf den Platz gestellt, musste aber alles in Babelsberg nachbauen. Weil es der erste Tonfilm für alle Beteiligten war und man bald feststellte, dass es viel zu laut war für die damaligen Mikros. Als Rainer Werner Fassbinder sich 50 Jahre später an eine erneute Verfilmung machte, hat er den Großteil gleich im Studio und noch nicht mal in Berlin, sondern in den Münchener Bavaria-Ateliers gedreht.

Der Fernsehturm muss weg

Jetzt aber kann man sich zum ersten Mal in einem großen Epos voller Panoramaeinstellungen und Drohnenkameras wirklich ein Bild machen, wie die Stadt anno dunnemals ausgesehen hat. Tom Tykwer hat im Mai vergangenen Jahres vor der Weltzeituhr gestanden, auf einem völlig abgeriegelten Platz, umringt von Statisten, die noch auf mondän oder schmutzig geschminkt wurden.

Er guckte nach links: "Da ist der Fernsehturm. Den müssen wir wegmachen." Dann drehte er sich nach rechts: "Wir dachten, wir müssten das alles künstlich machen, aber dann fiel uns auf: Das wurde drei Jahre vor unserem Dreh gebaut. Also dreh...

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