Fernsehkommissar Faber gesteht in Inas Nacht: Polizei wollte Dortmunder Tatort absetzen

Der Mann ist bekannt für seine schrägen Rollen. In der ARD-Fernsehserie Weissensee spielte er einen Offizier des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. Seit 2012 gibt er den durchgeknallt-depressiven Kriminalhauptkommissar Peter Farber im Dortmunder Tatort: Schauspieler Jörg Hartmann.

Am Samstagabend war Hartmann zu Gast in der ARD-Late-Night-Show „Inas Nacht“, die in der winzigen Hamburger Hafenkneipe „Schellfischposten“ vor nur 14 Zuschauern aufgezeichnet wird. Dort erzählte der 47-Jährige gestern eine besondere Geschichte. Nach Ausstrahlung der ersten Folgen des Dortmunder Tatorts habe sich die Gewerkschaft der Polizei beim WDR gemeldet und gesagt, dass der Dortmunder Tatort abgesetzt werden soll.

Die Darstellung des Kriminalhauptkommissars Faber sei nicht realistisch, sondern „peinlich und unglaubwürdig“, hätten die Polizeigewerkschafter kritisiert. Der WDR müsse handeln und Faber aus der Serie nehmen oder aber die Rolle überdenken, forderten die Polizeivertreter. Vielleicht hätte den Beamten mal einer den Unterschied zwischen einem Fernsehkrimi und der Realität erklären sollen.

Schauspieler Jörg Hartmann nahm den Angriff der Uniformierten mit Humor. „Ich fand das großartig, das war die beste Werbung, die wir bekommen konnten“, sagte er zu Moderatorin Ina Müller und fügte hinzu: „Wenn wir realistisch drehen sollen, was Polizeiarbeit heißt, dann würden wir 80 Tatort-Minuten lang nur Protokolle schreiben.“ Möge uns der WDR davor bewahren. Denn das wäre schlimmer als die Polizei erlaubt. (fb)

Foto: NDR/Morris Mac Matzen