Film: Überall ist es besser, wo ich nicht bin: "Lady Bird"

Es kann nicht genug Filme übers Erwachsenwerden werden. Schon gar nicht, wenn sie so leicht und tiefgründig sind wie „Lady Bird“.

Alles sollte so schön werden. Eine Mutter und eine Tochter wollen zusammen etwas unternehmen, aber dann entzündet sich im Auto ein Disput. Ein Wort gibt das andere. Und Schluss ist mit Harmonie. Sowas hat wohl jeder schon mit einem Elternteil erlebt. Hier aber öffnet die Tochter genervt die Tür und lässt sich einfach rausfallen. Während der Fahrt wohlgemerkt. Fortan trägt sie einen Arm in Gips, wie eine Trophäe, in grelles Pink getunkt. Ein Zeichen, ein Alarmsignal, dass es in Greta Gerwigs Film "Lady Bird" doch ein bisschen krasser zugeht als im normalen Leben.

Die titelgebende Protagonistin ist 17. Das Alter, in dem man mit sich selber, seinem Körper, seinen Gefühlen hadert. Vor allem aber mit seinen Eltern. Christine McPherson (Saoirse Ronan) lebt in Sacramento. Also eigentlich mitten im Sonnenland Kalifornien. Und doch ist ihre Heimat für sie der Inbegriff von Provinzialität und Spießermuff.

Da fühlt sich jeder zurück in die Adoleszenz katapultiert

Sie will, das wiederholt sie gern, was erleben. Will zum Studieren ans andere Ende des Kontinents, am liebsten nach New York. Dafür muss sie sich in ihrem letzten College-Jahr ziemlich anstrengen. Und sich gegen die Eltern behaupten. Gegen den depressiven Vater, der gerade seine Arbeit verloren hat. Und ihre strenge Mutter, die als Krankenschwester nun die ganze Familie ernähren muss und wenig erpicht ist auf die überambitionierten Pläne der Tochter.

Die ficht das nicht an. Sie will nichts wie raus. Und ersetzt schon mal plakativ d...

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