Film: Das Grauen am Kotti-Tor: "Berlin Syndrom"

Eine Touristin wird von einem Kontrollfreak gefangen genommen. Max Riemelt ist dabei mal in einer ganz anderen Rolle zu sehen.

Cate Shortland

Nach Berlin fahren. Abhängen. Chillen. Nette Typen kennen lernen. Für zahllose Rucksacktouristen ist die Stadt ein reizvoller Magnet. Für eine von ihnen wird sie zum Horror. Im Kinofilm "Berlin Syndrom". Clare (Teresa Palmer) hat ihre Zelte im australischen Brisbane abgebrochen. In Berlin will sich die Fotografin neu erfinden, landet in einem Hostel am Kottbusser Tor.

Und lernt auf der Straße einen jungen Mann kennen. Blond, blauäugig, groß, entspricht Andi (Max Riemelt) ganz dem Klischee eines Deutschen. Lehrer ist er, aus gebildetem Haus, und dass er Englisch unterrichtet, macht die Kommunikation auch leicht. Schon bald landen sie in seiner Wohnung. Sie hat ja keine.

Bild Nr. 1:
Es beginnt ganz harmlos: Clare und Andi (Max Riemelt) 2016 Berlin Syndrome Holdings Pty Ltd, Screen Australia

Dass da etwas nicht stimmt, könnte man schon ahnen. Etwa dass das Haus, in dem Andi lebt, sonst unbewohnt scheint. Oder dass die Fenster sich nicht öffnen lassen. Als er am nächsten Tag zur Arbeit geht und die Tür verschlossen ist, kann man es wirklich als Nachlässigkeit durchgehen lassen? Sie versöhnen sich abends. Tanzen im Club. Landen noch einmal in der Wohnung. Wieder geht er morgens zur Arbeit. Wieder ist die Tür zu. Und wird es nun auch bleiben.

"Berlin Syndrom" ist bereits der zweite Film, den die Australierin Cate Shortland in Deutschland dreht. Mit "Lore" hat sie einen fremden Blick auf das Land kurz nach Kriegsende gezeigt, aus Sicht eines verblendeten BDM-Mädels, das noch immer an die NS-Ideale glaubt. In "Berlin Syndrom" kommt Shortland nun in der Gegenwart an. Und zeigt all die Berliner...

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