Film: Film ehrt die Drama-Queen Freddie Mercury

„Bohemian Rhapsody“ erzählt das Leben von Freddie Mercury mitreißend, aber doch sehr konventionell – und mit vielen Leerstellen.

So viel Überbiss hatte er doch gar nicht. In „Bohemian Rhapsody“, der Filmbiografie über Freddie Mercury, hängt man dem Leadsänger der Kultband The Queen immerzu an den Lippen. Aber nicht nur, weil er grandios singt oder bissige Kommentare gibt. Man schaut vor allem auf diese falschen Zähne, die Rami Malik, dem Mercury-Darsteller, beim Sprechen fast aus dem Mund zu rutschen scheinen. Es ist wie „The Hours“, wo man Nicole Kidman immer nur auf ihre künstliche Nase sah.

In gewisser Weise gibt die Filmbio von Bryan Singer damit aber schon eine mögliche Erklärung, warum Mercury, der Superstar, in all seinen irren Bühnenoutfits und ständigen Typverwandlungen schwelgte. Er litt an dem Überbiss, den er stets zu verbergen suchte. Er litt auch darunter, als „Packie“ verhöhnt zu werden, weil er als Parse mit Namen Farrokh Bulsara in Sansibar geboren war, und gab sich deshalb einen anderen Namen, erzählte auch gern, er sei in London geboren. Und dann war da noch seine Homosexualität, die er zeit seines Lebens nie öffentlich zugab, auch wenn seine frühen femininen Kostüme, die spätere Lederkluft oder sein Transvestiten-Auftritt in „I Want To Break Free“ doch eigentlich alles sagten.

Mercury war ein dreifacher Außenseiter: durch seine Nationalität, seine Rasse, seine Sexualität. Das versuchte er einerseits zu kaschieren und andererseits in Rollenspielen überhöht auszuleben. Als Drama-Queen auf der Bühne. Nur hier, das sagt er einmal in diesem Film, ist er ganz er selbst. Weil er hier plötzli...

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