Film: Romy, wie sie leibt und leidet

3 Tage in Quiberon

Gleich zu Beginn stockt einem der Atem. Die Frau sitzt rauchend am Strand, die Kamera nähert sich von hinten, das Gesicht dreht sich ins Halbprofil. Und für ein paar Sekunden glaubt man wirklich, Romy Schneider zu sehen. Im Wettbewerbsfilm "3 Tage in Quiberon" fährt die Berlinale ihren größten Star auf, auch wenn der seit 35 Jahren tot ist. Ein Effekt, der sich im Lauf des Films immer wieder einstellt. Wenn sich die Schneider aus den Bettlaken wühlt. Wenn sie sich das Haar aus dem Gesicht streift. Oder hinter einer riesigen Sonnenbrille versteckt.

Zu Beginn ihrer Karriere ist Marie Bäumer immer wieder auf ihre Ähnlichkeit mit Romy Schneider angesprochen worden. Jede Idee, einen Schneider-Film mit ihr zu drehen, hat sie entschieden abgelehnt. Bloß kein Vergleich mit dieser Ikone! Ein "Sissi"-Remake? Wurde mit einer Italienerin gemacht. Eine Schneider-Biografie? Wurde mit Jessica Schwarz realisiert. Nun hat Marie Bäumer es aber doch getan. In einem Alter, das Romy selbst nicht mehr erlebt hat. Marie Bäumer spielt eben nicht mehr die junge, schöne, strahlende Romy, sondern die ausgebrannte, am Leben und ihren Süchten verzweifelnde Schneider.

Das klassische Biopic, in dem ein Film sich durch ein ganzes Leben blättert, hat ausgedient. Neuere Filmbiografien wählen lieber eine entscheidende Episode aus, von der aus sie eine ganze Vita umreißen. So beschränkt sich auch "3 Tage in Quiberon" auf drei Tage, in denen Romy Schneider sich 1981 in einem Sanatorium in der Bretagne entgiftete u...

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