Film: Sommer der Sinnlichkeit: "Call Me By Your Name"

Wird von seinen Gefühlen gehörig durcheinandergebracht: der 17-jährige Elio (Timothée Chalamet)

Berlin. Was für ein Idyll. Ein schöner alter Palazzo, mitten im Grünen, mit einem kleinen See zum Baden gleich nebenan, und der Gardasee ist auch nicht weit. Da würde man sofort Ferien machen wollen. Für den 17-jährigen Elio (Timothée Chalamet) ist dieses Paradies allerdings die Hölle auf Erden. Der Junge steckt mitten in der Pubertät. Die Hormone spielen verrückt. Wie viel spannender wäre es da, mit den Kumpels in der Stadt abzuhängen. Stattdessen muss er die Sommerwochen mit seinen Eltern in ihrem Landhaus verbringen. Für ihn Langeweile pur. Auch mit einem Mädchen vor Ort macht er eher aus Langeweile herum.

Ein Film, der vor allem über Blicke und Gesten erzählt wird

Und als wäre das nicht schlimm genug, bekommt sein Vater, ein Kunstprofessor, auch noch Besuch von einem amerikanischen Doktoranden. Für diesen Oliver (Armie Hammer) muss Elio auch noch sein Zimmer räumen, muss in die kleinere Stube nebenan ziehen und sich mit dem 24-Jährigen auch noch das Badezimmer teilen. Eine Zumutung.

Noch dazu, wo dieser attraktive, virile Mann sich ständig der Familie entzieht. Bei den Mädchen des Orts gar zur unschlagbaren Konkurrenz wird. Und Elio immerzu aufzieht. Aber irgendwann muss sich der Junge eingestehen, dass der Zorn auf den älteren Gast ganz andere Gründe hat. Dass der ihn mehr anzieht, als er zugeben möchte. Und das bringt seine Gefühle erst recht durcheinander.

Bild Nr. 1:
Elio (Timothee Chalamet) muss Oliver (Armie Hammer) sein Zimmer abtreten - / dpa

"Call Me By Your Name", die Adaption des gleichnamigen Romans von André Aciman, spielt im Jahr 1983, als man dem Thema Homosex...

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