Fluss in den USA färbt sich orange

Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) ringt mit den Folgen eines von ihr selbst verursachten Chemieunfalls im US-Staat Colorado. Ein von der EPA beaufsichtigtes Einsatzteam hatte einen Chemieunfall am Mittwoch versehentlich ausgelöst, als es die Gold King Mine für Auspump- und Säuberungsarbeiten betreten wollte. Der Fluss Animas färbte sich durch das Abwasser erst orangefarben, dann gelb.

Die Menge des mit Schwermetallen belasteten Abwassers, das vergangene Woche von einer Mine in den Fluss Animas ausgetreten sei, sei drei Mal größer als zunächst geschätzt, räumte die EPA ein. Demnach waren statt 3,8 Millionen tatsächlich 11,4 Millionen Liter Schmutzwasser ausgelaufen, wie aus einer Prüfung einer Geologieabteilung des Innenministeriums hervorgeht.

Wohl keine gesundheitlichen Risiken

Auch vier Tage nach dem Leck gelang es der EPA nicht, festzustellen, ob die Gesundheit von Menschen oder Wasserlebewesen durch den Unfall bedroht sei. Doch ging die bei der Behörde tätige Toxikologin Deborah McKean davon aus, dass sich der Dreckschwamm so rasch über das Wasser bewegt habe, dass keine erheblichen Gesundheitsrisiken für Tiere zu befürchten seien, die davon getrunken hätten.

Der verfärbte Wasserstrom erstreckte sich allerdings mehr als 160 Kilometer weit von der historischen Minenstadt Silverton bis hin zu den im Nachbarstaat New Mexico gelegenen Gemeinden Farmington, Aztec und Kirtland.

Angesichts der herannahenden Abwasserfahne bereiteten sich Behörden im Staat Utah zudem vor, zwei Quellen zu schließen, die Montezuma Creek mit Wasser versorgen, wie Rex Kontz vom Versorgungswerk Navajo Tribal Utility Authority sagte.

In Colorado wollen EPA-Vertreter mit Bewohnern der stromabwärts gelegenen Kleinstadt Durango zusammengekommen. Nahe der Ortschaft vorgenommene Wassertests werden noch ausgewertet. Unklar ist auch, wie lange die Säuberungsarbeiten dauern werden.

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