Konzert in Berlin: Gänsehaut-Stimmung bei Depeche Mode im Olympiastadion

Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan auf der Bühne im Berliner Olympiastadion.

Bei jedem Schritt von Dave Gahan auf der Bühne im Olympiastadion muss man sich bewusst machen: Der Mann - gekleidet in den Teufelsfarben Schwarz und Rot - war schon einmal gestorben. Das ist zwar fast 22 Jahre her, aber für zwei Minuten hat er nicht geatmet, war klinisch tot. Eine dieser Geschichten aus den 90er-Jahren, mit Drogen und Exzessen und aufgeschlitzten Armen.

Heute aber sind seine Mitstreiter aus aus den 70ern und 80ern wirklich tot: Prince, David Bowie, George Michael und Leonard Cohen haben 2016 nicht überlebt. Aber dieser Gahan, 55 Jahre alt, kommt auf die Bühne und singt mit der Stimme der Ewigkeit: "Going backwards". Jede exhaltierte Bewegung dieses Teufelskerls provoziert noch mehr Kreischer aus dem Publikum.

Es sind seltsame Zeiten, in denen Depeche Mode in Berlin auftreten. Wegen Terrorgefahr dürfen keine Taschen und noch nicht einmal Nieten-Gürtel im Stadion getragen werden. Jeder der 70.000 Gäste wird durchsucht. Alle, die Tätowierten und die hippen Junggebliebenen, lassen das über sich ergehen.

Dabei ist doch gerade die Musik dieser Band immer etwas düsterer und trauriger gewesen, fordert doch martialische Kleidung geradezu heraus. Harte Beats, dunkle Stimmen, lang gezogene Vokale und dazu aufrüttelnde Texte wie "A pain that I'm used to".

Eine Frage der Lust

Es war gerade dunkel geworden, im Olympiastadion, als Martin Gore plötzlich ans Mikrofon trat und die 80er-Jahre-Ballade "A question of lust" sang. Die Gäste im ausverkauften Olympiastadion holten ihre Ha...

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