Fracking: Großbritannien erlaubt umstrittene Energiegewinnung

Die neue britische Regierung hat das Verbot von Fracking im Land wieder aufgehoben. Grund seien die rasant steigenden Energiepreise, hieß es.

Laut dem Wirtschaftsministerium hat die Stärkung der Energiesicherheit absolute Priorität - vor allem vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine und des Missbrauchs von Energie als Waffe.

Die Aufhebung des Moratoriums, das in Großbritannien 2019 verhängt wurde (die Konservative Partei hatte sich in ihrem Wahlprogramm zu dem Fracking-Stopp bekannt, d. Red.), erlaube nun, nach Quellen für heimisches Gas zu suchen.

Wirtschaftsminister Rees-Mogg gilt als Gegner erneuerbarer Energien und hat wiederholt die Ursachen des Klimawandels bezweifelt.

Truss betont Energiesicherheit

Die neue Parteichefin und Premierministerin Liz Truss verteidigte die Aufhebung. "Fracking ist ein Teil des Energiemixes, wir sollten alle Optionen prüfen", sagte Truss am Rande der UN-Generalversammlung in New York. "Keine Option sollte vom Tisch sein, um unsere Energiesicherheit zu verbessern, denn das ist das Hauptproblem, mit dem wir konfrontiert sind."

Eine Studie der British Geological Survey ergab, dass es nur ein "begrenztes Verständnis der britischen Geologie und der Onshore-Schiefergasreserven" gebe. Das Wirtschaftsministerium betonte nun, gerade deshalb sollten nun mehr Probebohrungen zugelassen werden, Anträge würden nur dort in Erwägung gezogen, "wo es örtliche Unterstützung" gebe, hieß es.

Fracking bleibt in Schottland Tabu

Die Regionalregierung in Schottland betonte, dass man dort das Fracking-Verbot beibehalten wolle. Auch in Deutschland ist die Methode verboten.

Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt.

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