Französischer Filmstar Jean-Louis Trintignant ist tot
Die französische Filmwelt trauert um einen ihrer berühmten Darsteller: Jean-Louis Trintignant (1930-2022) ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das hat seine Familie am Freitag (17. Juni) der Nachrichtenagentur AFP bestätigt. In seiner langjährigen Karriere war der Schauspieler an mehr als 160 Film- und Theaterprojekten beteiligt und stand unter anderem mit Brigitte Bardot (87) und Romy Schneider (1938-1982) vor der Kamera.
Geboren wurde Jean-Louis Xavier Trintignant 1930 in der französischen Gemeinde Piolenc. Mit seinem jüngeren Bruder wuchs er in einer wohlhabenden Familie in der Stadt Pont-Saint-Esprit auf, deren Bürgermeister sein Vater war. Schon zu Schulzeiten entdeckte Trintignant seine Leidenschaft für Poesie.
Nach dem Abitur verwarf er den Plan, Rechtswissenschaft zu studieren, schnell wieder und schrieb sich stattdessen an der Filmhochschule IDHEC in Paris ein. Nach zahlreichen Theaterrollen brachte er 1955 seine Karriere als Filmschauspieler ins Rollen, als er in dem Kurzfilm "Pechiney" zu sehen war. 1956 folgte eine Rolle in Christian-Jaques "TKX antwortet nicht".
Im gleichen Jahr gab Trintignant in "Und immer lockt das Weib" außerdem den schüchternen Ehemann von Brigitte Bardot. Ein dreijähriger Militärdienst unterbrach anschließend bis 1959 seine Schauspiellaufbahn.
Eine beeindruckende Karriere vor der Kamera
In den 60er Jahren setzte er seine Karriere vor der Kamera fort, unter anderem mit dem Film "Ein Mann und eine Frau" (1966), der 1986 eine Fortsetzung erhielt. 1969 wurde er bei den Filmfestspielen in Cannes für seine Rolle in dem Polit-Thriller "Z" als bester Schauspieler ausgezeichnet. Auf der Berlinale erhielt er damals außerdem den Darstellerpreis für seinen Part in "Der Lügner".
Zu seinen wohl bekanntesten Projekten gehörte der Film "Das wilde Schaf" (1973), in dem er mit Jean-Pierre Cassel (1932-2007), Romy Schneider und Jane Birkin (75) zu sehen war. Ab den 90er Jahren nahm Trintignant zunehmend weniger Filmrollen an, machte aber für die Streifen "Drei Farben: Rot" (1994) und "Immortal - New York 2095: Die Rückkehr der Götter" (2004) Ausnahmen. Zuletzt sah man den Franzosen in den von Michael Haneke inszenierten Filmen "Liebe" (2012) und "Happy End" (2017).
Zwei Töchter verloren
Privat hatte Trintignant mehrere schwere Schicksalsschläge zu verkraften. Er war insgesamt dreimal verheiratet. Mit seiner zweiten Ehefrau bekam er drei gemeinsame Kinder. Eine ihrer beiden Töchter starb 1970 an plötzlichem Kindstod. Seine zweite Tochter verstarb 2003 durch die gewaltsame Hand ihres damaligen Partners.