"Frauen lügen auch mal": Bill Cosby geht in Berufung

Auch nach seiner Verurteilung im Fall von sexueller Nötigung ist sich Bill Cosby keiner Schuld bewusst. Wie seine Anwälte nun mitteilten, geht der gefallene TV-Star nun in Berufung.

Neben Harvey Weinstein ist er einer der prominentesten Täter, die im Zuge der "MeToo"-Debatte überführt wurden: der Schauspieler und Komiker Bill Cosby. Nachdem der 81-Jährige Ende April 2018 in einem Prozess der sexuellen Nötigung einer Frau bezichtigt und für schuldig befunden wurde, sitzt Cosby im Gefängnis. Mit der Zeit hinter Gittern soll es aber bald vorbei sein - zumindest wenn es nach dem US-Amerikaner und seinen Anwälten geht.

Wie seine Rechtsvertreterin Sarah Kelly-Kilgore bekanntgab, legt Cosby Berufung gegen das Urteil des Gerichts aus Pennsylvania ein und hofft auf einen "fairen Prozess". Die Begründung für die Berufung fußt auf Aussagen weiblicher Belastungszeugen, die nach Dafürhalten der Anwälte "auffallend unterschiedlich" ausfielen.

"Frauen lügen auch mal"

Im Prozess war Bill Cosby im Fall der Universitätsangestellten Andrea Constand schuldig gesprochen worden. Demnach habe er die Kanadierin 2004 in seinem Haus in Philadelphia mit Tabletten gefügig gemacht und im Anschluss sexuell genötigt. Als Strafmaß wurde eine Haftstrafe von mindestens drei und höchsten zehn Jahren festgelegt. Zwar ist bisher nur dieser Fall vor Gericht verhandelt worden. Insgesamt stehen aber 60 weitere Fälle im Raum, in denen Frauen Cosby sexuelle Übergriffe zur Last legen. Viele dieser Fälle sind allerdings verjährt.

Schon zu Beginn des Jahres äußerte sich ein anderer von Cosbys Sprecher Andrew Wyatt in einem TV-Interview. Damals berichtete er über seinen Klienten: "Er bereut nicht, weil er nichts falsch gemacht hat. Nur weil jemand angeklagt wird, heißt es nicht, das derjenig auch wirklich etwas getan hat." Weiter sagte Wyatt: "Frauen lügen auch mal."