Überraschendes Hilfsangebot: Frauke Petry hat einen Rat für Sahra Wagenknecht

Frauke Petry will mit ihrer neuen Partei „Die Blauen“ eine konservative Alternative bieten. (Bild: AP Photo)
Frauke Petry will mit ihrer neuen Partei „Die Blauen“ eine konservative Alternative bieten. (Bild: AP Photo)

Vor einem Jahr wurde Frauke Petry über das Direktmandat für die AfD in den Bundestag gewählt. Einen Tag später stieg sie aus der Partei aus. Im Interview bedauert sie nun, was aus der AfD geworden ist und findet lobende Worte für Sahra Wagenknecht, die genau wie sie selbst die „Verhältnisse zurechtrücken“ wolle, nur eben „von einer anderen Seite“.

Am 1. September 2019 finden in Sachsen Landtagswahlen statt. Spätestens dann will Frauke Petry mit ihrer Partei „Die Blauen“ in aller Munde sein. Nun hat sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ ein Interview gegeben, in dem sie erstaunliche Aussagen trifft.

So sieht sie beispielsweise „offensichtliche Parallelen“ zwischen sich und der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die vor Kurzem ihre Sammlungsbewegung „Aufstehen“ aus der Taufe gehoben hat. So sollen Wechselwähler angesprochen und Protestwähler von der AfD weggeholt werden. Damit könnte sie laut Petry sogar Erfolg haben: „Sahra Wagenknecht könnte der AfD im Osten wirklich gefährlich werden“, sagt die 43-Jährige, die nunmehr fraktionslos im Bundestag sowie im sächsischen Landtag sitzt.

Petry vergleicht sich direkt mit der 49-jährigen Linken-Politikerin und lobt Wagenknecht zwischen den Zeilen: „So wie ich bis 2017 auf dem Kölner Parteitag versucht habe, die AfD auf einen konstruktiven Kurs zu führen und für meinen realpolitischen Kurs geworben habe, hat Sahra Wagenknecht ihre Position zur kontrollierten Migration gegen die Mehrheit der Linken verteidigt.“

Sahra Wagenknecht streitet bisher ab, die Linke verlassen zu wollen (Bild: Getty Images)
Sahra Wagenknecht streitet bisher ab, die Linke verlassen zu wollen (Bild: Getty Images)

Wagenknecht rate sie nun, schnell eine neue Partei zu gründen. Petry und ihre Blauen würden gerade zeigen, „wie das funktionieren kann“. Dass Die Blauen laut Umfragen in Sachsen derzeit bei gerade mal 0,4 Prozent liegen, beunruhigt Petry nicht. Ihre eigene Bekanntheit liege immerhin bei 14 Prozent und die Wahrnehmung der Partei werde bis zum Wahlkampf erheblich steigen.

Warum aber will die konservative Politikerin gerade der Linken Wagenknecht bei der Gründung einer neuen Partei behilflich sein? „Das alte Links-rechts-Schema in der Politik ist in Unordnung geraten. Wirtschaftlich liberal, bürgerlich konservativ auf der rechten Seite und links eher staatsgelenkt und gesellschaftlich progressiv. Petry und Wagenknecht könnten das von verschiedenen Seiten wieder zurechtrücken.“

Für ihre alte Partei, die AfD, hat die Politikerin nur wenige Worte übrig. Ihren Ausstieg habe sie nicht bereut, bedauerlich sei einzig der jetzige Zustand der Partei.

Lesen Sie hier ein ausführliches Interview mit Sahra Wagenknecht