Fussball: Löw steht vor einem Generationenkonflikt

Konkurrenzkampf in Südtirol: Sami Khedira (2.v.r.) beim Trainingsspiel mit Leon Goretzka, Julian Draxler, Mesut Özil und Jonathan Tah

Eppan.  Auf dem Rasen der Sportzone Rungg im Südtiroler Trainingslager saß einer, der den Yeti gesehen hat. Der Bergsteiger Reinhold Messner gestikulierte mit den Händen in der Luft. Sprach darüber, was man für den Gewinn eines WM-Titels alles so braucht: Willensstärke, Opferbereitschaft, Ausdauer. Und dass das dem Erklimmen eines Achttausenders ähnlich sei. Neben ihm hockte Bundestrainer Joachim Löw, vor ihm staunten junge Männer in kurzen Hosen. Der DFB hatte Messner als Motivationskünstler für die deutsche Fußballnationalelf engagiert. Denn eine WM wollte man ja schließlich gewinnen – damals, 2010 in Südafrika.

Sami Khedira saß da vor acht Jahren auch auf dem Rasen. Der Mittelfeldspieler war mit 23 ein aufstrebendes Talent. 2009 hatte er als Kapitän die U21-EM gewonnen. Nun, da Anführer Michael Ballack durch einen Tritt Kevin Boatengs für die WM unpässlich geworden war, ruhten einige Hoffnungen auf dem Stuttgarter. Er sollte helfen, einen Berg zu erklimmen. Kurz vor dem Gipfel war dann in Südafrika allerdings Schluss.

Khedira verbringt seine Tage gerade wieder in der Sportzone Rungg. Der DFB hat sein Basistrainingslager erneut in der Südtiroler Gemeinde Eppan aufgeschlagen. Aber anders als 2010 sind diesmal keine Reden Messners vorgesehen, obwohl dessen persönliches Bergsportmuseum in Sichtweite liegt. "Wir haben nicht das Gefühl, dass die Mannschaft diesen Kick braucht", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Es geht für den Weltmeister jetzt ja auch nicht darum, wie man einen Gipfel ...

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