Galerien in Berlin: Vom Quereinsteiger zum Gewinner

Im Strudel der Kunst: Galerist Jan-Philipp Sexauer und Künstlerin Caroline Kryzecki

Alte Indus­trieanlagen, unscheinbare Remisen und bröckelnde Fassaden säumen hier in Weißensee die Straßen. "Sexauer" steht in Großbuchstaben unauffällig an einem mit Graffiti besprühten Gebäude. Tritt man ein, findet man sich in einer großen, ehemaligen Industriehalle wieder, in der eine monumentale, begehbare Rauminstallation von Caroline Kryzecki den Boden vollständig einnimmt. Für diese Arbeit, "Come out (to show them)", wurde die Galerie von Jan-Philipp Sexauer zur Berlin Art Week mit dem VBKI-Kunstpreis Berliner Galerien ausgezeichnet.

"Für mich ist natürlich toll, wie sich der Raum verändert und dass man immer ein völlig neues Raumgefühl hat, wenn man hereintritt, dass man nie weiß, was einen erwartet", erzählt Sex­auer. Früher Anwalt, ist der Galerist erst spät in den Kunstmarkt eingestiegen, aber für Kulturelles hat er sich schon immer begeistert.

Geboren 1967 in Würzburg, aufgewachsen in Karlsruhe, war er Rechtsreferendar an der Volksbühne und der Komischen Oper in Berlin. In den 90er-Jahren hat er seine erste Ausstellung im Goethe-Institut kuratiert, Schauen in Leipzig und Detroit sowie Schachturniere und Filmabende mit Künstlerfreunden folgten. Irgendwann nahm die Arbeit mit der Kunst überhand, er musste sich entscheiden. Vor vier Jahren hörte er auf, als Anwalt zu arbeiten, begann, nach Räumen für seine Galerie zu suchen. "Im Anwaltsbüro bist du ein Durchlauferhitzer, du arbeitest die Fälle ab. In der Galerie baust du eine Geschichte auf. Im Grunde arbeitet man als ...

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