Gedenkmünze für USA-Nordkorea-Gipfel sorgt für Verwirrung

Auf der Münze sind Trump und Kim zu sehen, umrandet von Olivenzweigen. (Bild: Getty Images)
Auf der Münze sind Trump und Kim zu sehen, umrandet von Olivenzweigen. (Bild: Getty Images)

Obwohl das für den 12. Juni geplante Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un gerade auf der Kippe steht, wurden bereits Münzen geprägt, auf denen die zwei Männer zu sehen sind. Das Weiße Haus bestreitet nun, hinter der Produktion der Sammlerstücke zu stecken.

Sie ist rund, wiegt nur einige Gramm und zeigt die Profile von Donald Trump und Kim Jong-un vor den Flaggen ihrer Länder. Anlässlich des geplanten Treffens zwischen den beiden in Singapur sind in den USA nun etliche dieser Gedenkmünzen gefertigt worden. Nachdem die Münze viel Kritik auf sich zog, dementierte das Weiße Haus nun, dafür verantwortlich zu sein.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, sagte: „Dies ist eine Standardprozedur der Kommunikationsagentur des Weißen Hauses.“ Und weiter: „Diese Münzen werden von dieser Organisation designt und gefertigt.“

Donald Trump und Kim Jong-un wollen die jahrzehntelange Feindschaft ihrer Nationen überwinden. (Bild: Reuters)
Donald Trump und Kim Jong-un wollen die jahrzehntelange Feindschaft ihrer Nationen überwinden. (Bild: Reuters)

In den vergangenen Tagen war Kritik laut geworden, nachdem die Prägung der Münze publik wurde. Der Politologe Robert E. Kelly äußerte sich auf seinem Twitter-Account über die Münze.

„Soll das ein Scherz sein? Das ist einfach widerwärtig. Welchen Personenkult soll dieses Treffen legitimieren? Das ist unamerikanisch. Kann mir nicht ausmalen, was FOX sagen würde, wenn ein anderer US-Präsident das getan hätte. Wow. Einfach nur wow.“

Zahlreiche andere Beobachter des politischen Zeitgeschehens sahen dies ähnlich wie Kelly, darunter der Georgetown-Professor Donald Moynihan. Der Fraktionsvorsitzende der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, kritisierte via Twitter, dass das Gesicht von Kim nichts auf der Münze verloren habe. Zwar seien solche Münzen Tradition und angesichts des bevorstehenden Treffens auch angebracht. „Er ist aber ein brutaler Diktator. Etwas wie das Peace House wäre angebrachter gewesen.“ Mit Peace House ist jenes Gebäude auf der südkoreanischen Seite der Grenze am 38. Breitengrad gemeint, in dem Kim Jong-un und Moon Jae-in am 27. April 2018 ein erstes Friedensgespräch führten.

Ob das Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un zustande kommt, ist derzeit fraglich. Am Dienstag sagte der US-Präsident bei einem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae-in im Weißen Haus, das Gipfeltreffen könne verschoben werden oder sogar ausfallen. Trump insistierte, die Begegnung mit Kim Jong-un würde nur dann funktionieren, wenn Nordkorea bestimmte Bedingungen erfülle. Entscheidend sei die atomare Abrüstung Pjöngjangs.