Germany's Next Topmodel - Klaudia mit K flirtet, Heidi Klum auch

Sally (l.) lästert ganz schon viel in dieser Folge. Aber: Das war ausnahmsweise die Aufgabe! (Bild: ProSieben / Micah Smith)
Sally (l.) lästert ganz schon viel in dieser Folge. Aber: Das war ausnahmsweise die Aufgabe! (Bild: ProSieben / Micah Smith)

Peinlichste Szene: Als Christina beim Casting für ein Modemagazin in ihrem selbst verschönerten Blazer erscheint und er einfach nur halbseitig mit vielen Federn beklebt ist. Wie ein sehr symmetrisch zerrupftes Kissen zum Anziehen.
Werbung vs. Sendezeit: Außergewöhnlich wenig Werbung diese Woche! Ja, gut, die üblichen vier Werbepausen à rund zehn Minuten. Aber kaum Produktplatzierungen in der Sendezeit – ein echter Fortschritt.
Beste Anmache – aller Zeiten: “Hi, my name is Klaudia and you look very good!”
Was hatte Heidi Klum bloß wieder an? Ein Kleid mit nur einem Ärmel, das an einer Seite bis etwa zum Knie ging, an der anderen Seite aber nur bis zur Mitte des Oberschenkels. Ganz verrückte Konstruktion.
Wer ist raus? Trixi und Steffi. Dann aber doch nur Steffi, weil Klaudia mit K Trixi in die nächste Runde retten darf – als Preis für ihren Misswahl-Sieg, siehe unten.

Es ist die achte Woche, eine Woche voller Fragen – insbesondere interessiert die Antwort auf folgende Frage: Warum müssen sich denn schon wieder irgendwelche Männer vor den Models ausziehen?! Das hatten wir doch vergangene Folge erst. Und schon da war es unangenehm, das mit anzusehen.

Immerhin werden dieses Mal nur Oberkörper entblößt. Auch das ist für die Kandidatinnen allerdings eine Überraschung, es steht nicht in ihrem Skript. Die meisten reagieren trotzdem cool, Victoria hätte gerne mitgetanzt, darf aber nicht – sie muss in ihrer “Emotion” bleiben, irgendwas mit Schüchternheit. Auch Klaudia mit K soll schüchtern tun, was so gar nicht ihrem Naturell entspricht. Und auch nicht ihrer Flirtlaune. Genau wie Klum findet sie einen der Stripper ganz süß, einen anderen zum Glück, sonst hätte das vielleicht noch Streit mit der Chefin gegeben. So aber: Teamwork, Klum hilft sogar noch beim Anbandeln und stellt die beiden einander vor.

Was danach kommt, würde echt ganz gut zum Hollywood-Blockbuster taugen oder wenigstens für eine Wiederauflage von Kai Pflaumes “Nur die Liebe zählt”: Der Stripper zieht sich aus, Klaudia lacht laut, der Stripper trägt sie auf Händen aus dem Raum. Ob sie jetzt Nummern tauschen, fragt Klum nach dem Dreh. Klaudia mit K: “Nein, der wohnt doch gar nicht in Berlin!” Ja, so schnell kommen die netten, charmanten Momente in dieser Sendung und so schnell sind sie auch wieder vorbei.

Steffi ist raus. Macht aber nicht so wirklich was: Denn eigentlich kennt man ihren Namen auch erst seit dieser Woche – eben weil sie rausgeflogen ist (Bild: ProSieben / Micah Smith)
Steffi ist raus. Macht aber nicht so wirklich was: Denn eigentlich kennt man ihren Namen auch erst seit dieser Woche – eben weil sie rausgeflogen ist (Bild: ProSieben / Micah Smith)

Doch jetzt zum eigentlich spannenden Teil der Sendung: der Misswahl am Ende, die weniger Misswahl und mehr eine Art Hennenkampf ist. Immer in Zweiergruppen treten die Models mit Schärpen um den Hals vor die Jury, der sie erklären sollen, warum sie im Vergleich zur Konkurrentin die bessere Wahl für den Posten als “Miss Topmodel” sind. Das ist so ein durchschaubares Manöver von Klum, dass man den Kandidatinnen am liebsten laut entgegen brüllen würde: “Und ihr macht da auch noch mit??” Machen sie. Selbst Trixi, die vorher noch in die Kamera weint, sie könne einfach nichts Schlimmes über eine andere Person sagen. Kann sie dann doch. Aber ihre Seitenhiebe gegen Toni – “Sie ist größer, aber ich wachse über mich hinaus” – sind im Vergleich zu dem, was manch andere ablässt, tatsächlich eher harmlos.

Sally vor allem versteht die Aufgabe völlig falsch und denkt, sie müsse Klum und Fernsehdeutschland jetzt mal über die wahre Persönlichkeit von Abigail aufklären, die einfach “nicht authentisch” ist. Was auch immer das heißen mag. Selbst Thomas Hayo findet “die delivery hart” und trifft mit seinem typisch-albernen Denglisch ausnahmsweise ins Schwarze: Alles in allem eine ganz verrückte Kopfgeburt von Sally. Die dann auch von Klum mit den weisen Worten quittiert wird, sie solle so was doch in Zukunft “diplomatischer verpacken – sonst siehst du aus wie eine gehässige Zicke.”

Schon absurd. Erst stachelt man die Models an, Böses zu sagen – dann ist es auf einmal zu böse. “Miss Topmodel” wird ausgerechnet Klaudia mit K: weil sie sich der Aufgabe ganz verweigert und nur über sich selbst und nicht die Fehler der anderen referiert. Natürlich ist das lobenswert, aber spannend? Ist eher, wer nun wen noch mag und wer wen so gar nicht mehr. Pia will sich von Sally distanzieren, Abigail ist von Sally “enttäuscht”, Christina findet, das Gesicht von Sara müsste mal ins Gym (puuh, fies!). Und Bruna mag, das gesteht sie bei der Entscheidung, gar nicht mehr reden.

Macht aber vielleicht auch nichts: Irgendjemand wird sich nächste Woche schon wieder entblößen und dann fallen die kleinen und großen Fehler von Bruna und den anderen gar nicht mehr auf. Außer, Sally schreibt mal wieder eine nette, sehr authentische Rede.