Gewaltige Explosion im All: Astronomen sichten Rekord-Supernova

Es war die gewaltigste Sternexplosion, die Astronomen je sahen: Die Supernova mit der Katalognummer SN2016aps lässt die Fachwelt staunen.

Das Bild zeigt eine Supernova-Explosionswolke im Sternbild Stier, aufgenommen vom «Hubble»-Weltraumteleskop. (Foto: Jeff Hester/NASA/ESA/dpa)
Das Bild zeigt eine Supernova-Explosionswolke im Sternbild Stier, aufgenommen vom «Hubble»-Weltraumteleskop. (Foto: Jeff Hester/NASA/ESA/dpa)

Wenn ein Stern am Ende seines Daseins angekommen ist, dann explodiert er und verursacht so eine Supernova. Astronomen gehen davon aus, dass es etwa eine bis drei Supernovae pro Jahrhundert und Galaxie gibt. Und jetzt gab es wohl eine richtige Rekord-Supernova.

Die Supernova SN2016aps war wohl rund zehnmal energiereicher als normale derartige Sternexplosionen und strahlte rund 500 Mal heller, wie das Team um Matt Nicholl von der Universität Birmingham im Fachblatt "Nature Astronomy" berichtet. Doch nicht nur die Explosion an sich, sondern auch ihre Eigenschaften sind für die Experten besonders. Denn SN2016aps weicht in vielerlei Hinsicht von regulären Supernovae ab.

Spektakuläre Ausnahme-Explosion

“SN2016aps ist auf verschiedene Arten spektakulär“, so Ko-Autor Edo Berger vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik (CfA) in Cambridge. “Sie ist nicht nur heller als jede andere Supernova, die wir bislang gesehen haben, sondern sie besitzt einige Eigenschaften und Merkmale, die sie als selten erscheinen lassen im Vergleich zu anderen Sternexplosionen im Universum.“

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Wie hell die Rekord-Explosion war, lässt sich mit Zahlen verdeutlichen: SN2016aps hatte eine Energie von rund 200 Billionen Billionen (Quadrillionen) Gigatonnen TNT. Zur Klarstellung: Das wäre eine 2 mit 26 Nullen. Normalerweise strahlen Supernovae nur rund ein Prozent ihrer Energie im sichtbaren Licht ab, hier war es die Hälfte. Aber wodurch kam es überhaupt zu dieser gigantischen Explosion im All?

Zwei Sonnen, ein Stern

Astronomen vermuten aufgrund des hohen Wasserstoffanteils der Explosionswolke, dass sich zwei Sonnen ineinander verschmolzen haben und so den explodierten Stern bildeten. Auch die enorme Helligkeit können die Forscher erklären: "Wir haben ermittelt, dass der Stern in den letzten Jahren vor der Explosion eine massereiche Gashülle abgestoßen hat, während er heftig pulsierte", so Nicholl.

Die Forscherinnen und Forscher hoffen nun, mit neuen Instrumenten weitere derartige Supernovae aufzuspüren.

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(Mit Material der dpa)