Gigantischer Ozean auf dem Jupitermond Ganymed entdeckt

Hubble-Aufnahme des Jupiter, um den der Mond Ganymed kreist.

Seit Jahrzehnten spekulieren Wissenschaftler darüber, dass sich unter der Oberfläche des Jupitermondes Ganymed enorme Wassermassen befinden könnten. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat diese Theorie jetzt bestätigen können. Grundlage für den Befund sind Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble.

Die Analysten der NASA werteten laut des US-Technikportals "The Verge" eine siebenstündige Hubble-Datensammlung aus, um auf ihr Ergebnis zu kommen. Sie achteten darauf, wie sich die Atmosphäre des Mondes verändert – und schlossen, dass sich unter der oberen Eisschicht Wasser befinden muss.

Wie "The Verge" bemerkt, dürfte Ganymed trotz dieser neuen, von Hubble unterstützten Fakten jedoch nicht weiter nach oben rücken auf der Liste der Himmelskörper, die die Menschheit in naher Zukunft besuchen sollte. Der Ozean dieses größten Mondes des Sonnensystems soll nämlich gut 160 Kilometer unterhalb der eisigen Oberfläche liegen und immer wieder durch Eisschichten unterbrochen werden. Selbst mit einem Roboter würde sich ein Vorankommen äußerst schwierig gestalten.

Laut dem "Focus" kann es sein, dass sich das Meer über den gesamten Trabanten des Jupiter erstreckt. Damit würde Ganymed mehr Wasser beherbergen als alle Ozeane auf der Erde zusammengenommen. Ob es aber Leben in diesen Wassermassen gibt, darüber kann nur spekuliert werden. Theoretisch seien alle Voraussetzungen für Leben vorhanden, so der "Focus". Weitere wichtige Daten könnte eine Mission der europäischen Weltraumorganisation liefern. Die ESA möchte bis 2030 mit einem Aufklärungs-Raumfahrzeug die Monde des Jupiter genauer unter die Lupe nehmen.