Good Bye, Lenin? Finnlands letzte Lenin-Statue demontiert

Die baltischen Länder haben es vorgemacht, jetzt zieht Finnland nach. In der südostfinnischen Stadt Kotka unweit der Grenze zu Russland wurde die letzte verbliebene Lenin-Statue des Landes aus der Öffentlichkeit entfernt.

Entgegen des Willens russischssprachiger Minderheiten trennen sich auch die drei baltischen Länder seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von Relikten aus der Sowjetzeit.

Die Stadtoberen von Kotka waren sich einige, dass die Statue nicht mehr zeitgemäß sei. Der 77-jährige Schaulustige Matti Leikkonen sagte während des Abbaus: "Ein sehr gutes Gefühl. Es ist eine großartige Sache, die Statue des Gründers eines der brutalsten Regierungssysteme der Welt, des Sowjetkommunismus, von der Straße zu entfernen."

"In gewisser Weise lieb gewonnen"

Zur Ruhestätte für die Statue wird jetzt ein Lager des Kymenlaakso Museums, das zu einem späteren Zeitpunkt entscheidet, ob das Denkmal noch einmal öffentlich ausgestellt wird oder nicht. Diskussionen haben bereits begonnen.

Markku Hannonen ist der Stadtplanungsdirektor von Kotka: "Viele Menschen haben die Statue vielleicht in gewisser Weise lieb gewonnen oder sich zumindest an sie gewöhnt. Viele haben sich aber auch gewünscht, sie von der Straße zu entfernen, einfach weil sie eine repressive Zeit in der finnischen Geschichte widerspiegelt."

Einge Unverdrossene hielten an diesem speziellen Tag trotzig die Sowjetfahne während der Arbeiten hoch. Der Trend zur Demontage der Denkmäler und anderer Erinnerungsstücke wird sich aber auch in Kotka schwerlich umkehren lassen.