"Goodbye Deutschland": VOX-Techniker wird für trauernde Familie zum Retter in der Not

Tontechniker Henau wird bei "Goodbye Deutschland" unverhofft zum Retter in der Not. (Bild: RTL)
Tontechniker Henau wird bei "Goodbye Deutschland" unverhofft zum Retter in der Not. (Bild: RTL)

Als Auswanderer bei "Goodbye Deutschland" beworben hatte sich die Wieperts noch im Viererpack - doch dann ging alles schneller als gedacht: Als das VOX-Team die Familie bei ihrem Umzug nach Südafrika begleiteten, waren sie nur noch zu dritt. Ein traurig-schöner und auch holpriger Start in ein neues Leben.

20 Jahre waren "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Lasse Wiepert (46) und seine Frau Manu ein Paar gewesen, gemeinsam mit ihren Töchtern Toni (15) und Zoey (12) hatten sie sich Anfang 2021 bei der VOX-Dokusoap beworben. Schon damals war klar: Lange würde Manu aufgrund ihrer schweren Brustkrebserkrankung nicht mehr leben. Dennoch wollten alle gemeinsam nach Südafrika ziehen, wo Lasse vor zwei Jahrzehnten studiert hatte. Doch nur einen Tag, nachdem das Fernsehteam tatsächlich Interesse bekundet hatte, verstarb Manu im März 2021 mit nur 43 Jahren.

An den Auswanderungsplänen hielten die drei Trauernden dennoch fest. Lasse verkaufte seine zwei Häuser in Deutschland und erwarb eines im südafrikanischen Knysna. Vom verbleibenden Geld wollte er die ersten Monate überbrücken und sich überlegen, wie er fortan sein Geld verdienen könnte. Eine Übernachtungspension schwebte dem gelernten Marketingmanager vor, vielleicht könnte er auch wie in Deutschland weiter Haussanierungen anbieten. "Das lass' ich dann auf mich wirken, wenn wir vor Ort sind, wo auch welcher Bedarf dann da ist."

Lasse Wiepert (rechts) lässt fahren. Nach einer Lebensmittelvergiftung kann er das Auto nicht selbst steuern. (Bild: RTL)
Lasse Wiepert (rechts) lässt fahren. Nach einer Lebensmittelvergiftung kann er das Auto nicht selbst steuern. (Bild: RTL)

"Kurz davor zu sterben"

Schon wenige Tage nach der Ankunft in Kapstadt gab es die ersten Hürden zu bewältigen. Eigentlich wollte die Familie, nachdem sie die beiden etwas später angereisten Familienhunde in Empfang genommen hatte, die 500 Kilometer ins neue Zuhause in Knysna zurücklegen, doch ans Autofahren war für Lasse nicht zu denken, zumindest nicht als Fahrer. Die ganze Nacht hatte er unter Schüttelfrost gelitten und sich übergeben - er habe gedacht, er sei "kurz davor zu sterben". Als er davon berichtete, musste er sich prompt erneut wegdrehen, die nächste Ladung bekam ein Blumenbeet ab. Kurzerhand sprang VOX-Tontechniker Henau als Fahrer ein und übernahm die stundenlange Tour mit der Familie, Kotztüten mit an Bord.

Zum Glück gefiel das neue Haus, dass Lasse, Toni und Zoey bislang nur aus dem Internet kannten, allen gut. Schon ein Jahr später lebten sie trotzdem nicht mehr dort. Südafrika habe eben oft andere Pläne als man selbst, erklärte der Niedersachse. Gleich mehrere Überraschungen warteten auf das VOX-Team bei seinem zweiten Besuch. Zum einen waren die Wieperts nach Kapstadt gezogen, wo sich Lasse mit einer erfolgreichen Immobilienfirma selbstständig gemacht hatte. Zum anderen war aus der drei- eine siebenköpfige Familie geworden! Denn Lasses Geschäftspartnerin Janine Rowe hatte auch privat sein Herz erobert und ihre drei Kinder Page (16), Jemma (14) und Kayleb (11) mit in die neue Beziehung gebracht.

Nach dem Tod seiner Frau hat Lasse Wiepert mit seinen Töchtern in Südafrika den Neuanfang gewagt. (Bild: RTL)
Nach dem Tod seiner Frau hat Lasse Wiepert mit seinen Töchtern in Südafrika den Neuanfang gewagt. (Bild: RTL)

Neues Liebesglück: "Zusammen ist es einfach schöner als alleine"

Ihre neuen Geschwister möge sie "alle - manchmal", erklärte Zoey mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Zwar gaben alle Beteiligten zu, dass es Zeit brauche, zusammenzuwachsen und oft viel Stress bedeute, doch insgesamt wirkte das neue Patchwork-Team harmonisch, das Miteinander liebevoll.

Nur einmal gab es für die Wiepert-Schwestern einen kleinen Schock: Als nämlich Lasse und Janine gestanden, dass sie sich nicht, wie Lasse behauptet hatte, zunächst nur geschäftlich kennengelernt hatten, sondern über die Dating-App Tinder. Page hatte nämlich ihre alleinerziehende Mama überredet, sich dort ein Profil einzurichten. "Ich wusste nicht, dass Papa überhaupt solche Seiten kennt", war Toni verblüfft.

"Manu ist halt immer ein Bestandteil, egal was wir machen", betonte Lasse indes. "Wird sie auch immer bleiben." Mit ihr habe er vor ihrem Tod viel darüber gesprochen, dass er sich bemühen würde, "ein Umfeld zu schaffen für mich und die Kinder, in dem wir glücklich sind". Und da scheint er ganz auf dem richtigen Weg zu sein, denn, wie er findet: "Zusammen ist es einfach schöner als alleine."