"Ein guter Freund hat uns verlassen"

"Ein guter Freund hat uns verlassen"
"Ein guter Freund hat uns verlassen"

Die Fußballwelt trauert um Franz Beckenbauer! Der Kaiser ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Beckenbauers Familie bestätigte den Tod am frühen Montagabend der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der „Kaiser“ führte die deutsche Nationalmannschaft als Spieler (1974) und Teamchef (1990) zum WM-Titel, mit dem FC Bayern gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister. Bayern-Kapitän Manuel Neuer äußerte sich via Instagram: „Ruhe in Frieden Franz“, schrieb der Torwart in seiner Instagram-Story.

Teamkollege Thomas Müller meldete sich auf X zu Wort: „Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen. Ruhe in Frieden, Kaiser Franz. Wir werden nie vergessen, was du für den Fußball in Deutschland geleistet hast.“

“Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland“

Auch Ligakonkurrent Borussia Dortmund drückte sein Beileid aus. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke befand: „Franz Beckenbauer war definitiv der größte deutsche Fußballer aller Zeiten und obendrein einer der tollsten Menschen, die ich je kennengelernt habe.“

Der BVB-Boss und DFB-Vizepräsident erzählte zudem von einem ganz besonderen Moment, den er mit Beckenbauer erlebt habe: „Jedes einzelne Erlebnis, das ich persönlich mit Franz hatte, war wunderbar. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich eine Ganzkörper-Gänsehaut hatte, als er mir nach unserer Deutschen Meisterschaft 2010/2011 das Du angeboten hat. Man kann sich wirklich nur verneigen vor dem, was Franz Beckenbauer für Deutschland und den deutschen Fußball geleistet hat.“

Lothar Matthäus, Franz Beckenbauers WM-Kapitän 1990 und enger Freund, sagte der Bild: „Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging. Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland. Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes. Franz war eine herausragende Persönlichkeit nicht nur im Fußball, und er genoss weltweite Anerkennung. Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen!“

SPORT1 hat die weiteren Reaktionen aus der Fußballwelt für euch zusammengefasst:

Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der offiziellen DFB-Website: „Für mich war Franz Beckenbauer der beste Fußballer der deutschen Geschichte. Seine Interpretation der Rolle des Liberos hat das Spiel verändert, diese Rolle und seine Freundschaft mit dem Ball haben ihn zum freien Mann werden lassen. Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel ‚Lichtgestalt des deutschen Fußballs‘ trug er zurecht. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten.“

Ministerpräsident Markus Söder habe die Nachricht vom Tod von Franz Beckenbauer bestürzt und mit tiefer Trauer aufgenommen. „Er war ein Ausnahmefußballer, Ausnahmetrainer und ein wunderbarer Mensch, der von allen, die ihn näher kannten, geliebt und geachtet wurde. Weltmeister als Spieler und als Trainer, Vater des Sommermärchens 2006 und Aushängeschild des FC Bayern München - dies alles wird unvergesslich bleiben. Franz Beckenbauer war ein Jahrhundertsportler. Die Bayern trauern um einen der ihren, der Botschafter des Freistaats in der Welt war. Seine unvergleichlich bodenständige, sympathische und herzerwärmende Art machte ihn nahbar für alle Menschen, auch außerhalb des Fußballgeschehens. Auch als Weltstar hat er seine Herkunft nie vergessen und ist immer bescheiden geblieben. Bayern wird diesem großen Sohn des Landes für immer ein ehrendes Andenken bewahren. In Gedanken sind wir bei seiner Familie.“

DFB-Direktor Rudi Völler: „Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben. Unsere gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft wurde gekrönt mit dem WM-Titel 1990 in Rom, ein Titel, der ohne seine herausragende Trainerleistung nie möglich gewesen wäre. Der ‚Kaiser‘ war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben. Mit Franz Beckenbauer verliert der deutsche Fußball seine größte Persönlichkeit, ich verliere einen guten Freund.“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sprach von einer Zäsur: „Der Tod Franz Beckenbauers ist eine echte Zäsur. Mit Hochachtung und großer Dankbarkeit blicken wir auf sein Lebenswerk. Mit ihm verlieren wir einen einzigartigen Fußballer und einen liebenswerten Menschen. Der ‚Kaiser‘ war einer der besten Spieler, den unser Sport je gesehen hat. Mit seiner Leichtigkeit, seiner Eleganz und seiner Übersicht hat er auf dem Spielfeld Maßstäbe gesetzt. Seine Akribie und Ausstrahlung als Teamchef sowie  seine Energie und Tatkraft als Chef des WM-OK sind unvergessen.  Franz Beckenbauer hinterlässt ein großes Vermächtnis für den DFB und den Fußball insgesamt.“

Heike Ullrich, DFB-Generalsekretärin, sprach für den gesamten DFB: „Ich kann für das gesamte Haus und für alle Mitarbeiter*innen sprechen, wenn ich sage, dass wir sehr bewegt und tieftraurig sind. In vielem von dem, was der DFB heute darstellt, stecken Leistungen, Erfolge und Gedanken, die Franz Beckenbauer maßgeblich beeinflusst hat. Das gilt auch für den DFB-Campus, der heute unsere Heimat ist. Es war Franz Beckenbauer, der den Gedanken eines sportlichen Kompetenzzentrums in der 90er-Jahren zum ersten Mal formulierte. Ich bin froh, ihn als Fußballer, Idol, Vorbild und als Menschen Franz Beckenbauer zu verschiedensten Gelegenheiten kennen- und schätzen gelernt zu haben. In der Geschichte des deutschen Fußballs wird Franz Beckenbauer immer einen exponierten Platz haben, genauso in unseren Herzen. Wir werden ihm immer dankbar sein und ihn sehr vermissen.“

Erfolgscoach Xabi Alonso: „Ruhe in Frieden, Kaiser!“

Schalke 04: „Der Fußball verliert einen seiner Größten, der den deutschen Fußball wie kaum ein anderer geprägt hat. Unsere Gedanken sind bei der Familie Beckenbauer, den Freunden und dem FC Bayern.“