"Die Höhle der Löwen": Konnten "ArtNight" und "TeeFee" überzeugen?

Nicht umsonst werden sie "Löwen" genannt. Die Investoren aus der "Höhle der Löwen" können auch durchaus Zähne zeigen. Das bewiesen Frank Thelen (42), Dagmar Wöhrl (63), Carsten Maschmeyer (58), Ralf Dümmel (50) und Gastlöwe Georg Kofler (60) in der neuesten Folge am Dienstagabend mehrfach.

"ArtNight": Fünf Millionen im kommenden Jahr

Aimie-Sarah Carstensen (28) und David Neisinger (29) stellten den Löwen ihr Konzept "ArtNight" vor. Zur Zeit der Aufnahme organisierten die beiden in Berlin, München, Leipzig und Hamburg unter diesem Mantel Mal-Workshops in Restaurants und Bars, bei denen Menschen nicht nur künstlerisch werden, sondern sich auch gegenseitig kennenlernen sollen. Die Idee haben sie aus den USA mitgebracht. Maschmeyer und Wöhrl malten in der Show und schafften es ihre Mitlöwen Kofler und Thelen zu überzeugen, auf das Start-up zu bieten. Wenige Monate nach der Gründung wollten die Gründer ein Investment von 150.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile. Den Zuschlag bekam schließlich Medienexperte und Ersatzlöwe Kofler, der genau zu diesen Konditionen mitbot.

"Keddii Scoop": Eine Baggerschaufel für die Katzentoilette

"Die innovativste Katzenstreuschaufel auf der Welt", hatte laut eigenen Worten Ali Dilgin (37) im Gepäck. Dank variabler Siebplatte können alle handelsüblichen Katzenstreusorten gesiebt werden, eine "Weltneuheit", wie der begeisterte Gründer meinte. Das Baggerschaufeldesign und auch der Rest konnten Thelen allerdings nicht überzeugen, der nur noch mit dem Kopf schüttelte. 100.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile wollten aber auch Maschmeyer und Wöhrl nicht zahlen, die erklärte, dass ihr die Begeisterung für das Produkt fehle. Außerdem war noch keine einzige Schaufel verkauft, denn erst kurz vor der Aufzeichnung wurde "Keddii Scoop" auch fertig. Dümmel bot schließlich als einziger Löwe und schloss den Deal für eine Beteiligung von 40 Prozent ab."Eine humanistische Geste", wie die anderen Investoren meinten.

"No Limit": Entspannung ohne Grenzen?

Smartphone, Kopfhörer und die "No Limit"-App für iOS und Android - mehr braucht es angeblich nicht, um sich vollkommen zu entspannen. Diese Möglichkeit wollen zumindest Norman Alexander (27) und Cemal Osmanovic (59) ihren Usern bieten. 250.000 Euro für 15 Prozent der Anteile wollten die Gründer, die bei den Löwen auf Granit bissen. Wegen weniger Nutzer zum Zeitpunkt der Aufnahme sah Thelen das Projekt als "einen richtigen Fehlstart". "Sei mal nicht so streng", mahnte Kofler, der allerdings genauso wie Thelen nicht mitbot. Auch Dümmel habe "ein Limit" und sei raus. Maschmeyer hielt - wie auch die anderen Investoren - die Bewertung der Firma von rund 1,6 Millionen Euro für viel zu hoch. Zusammen mit ihm stieg zuletzt auch Wöhrl aus.

"Manplan": Einstecktuchhalter für Herren

Gründer Manuel Planella (38) ist sich sicher, dass das Einstecktuch für Herren derzeit eine Art Renaissance durchläuft. In Deutschland gebe es rund fünf Millionen Anzugträger, doch "wir fangen gemeinsam bei Null an", gab Planella zu. 75.000 Euro für zehn Prozent wollte der Neunternehmer für "Manplan" haben, aber Maschmeyer stieß schon der geplante Preis von 30 Euro im Handel sauer auf. "Für so ein Ding gibt doch keiner zehn Euro her", meinte er. "Du hast hier ein nettes Hobby, aber kein Geschäft", urteilte auch Thelen. Allerdings nicht nur für Deutschland, sondern unter anderem auch für den italienischen und spanischen Markt sah der Gründer großes Potenzial. Nur Wöhrl konnte er überzeugen, die ihm ein Gegenangebot von 75.000 Euro für zwanzig Prozent machte. Planella schlug zu.

"TeeFee": Bio-Lebensmittel für Kinder

Hier stand die Gesundheit im Vordergrund. Marco Rühl (39) und Jill-Evelin Erlach (37) stellten in der "Höhle der Löwen" zehn Produkte ihrer Marke "TeeFee" vor, die allesamt zuckerfreie Bio-Kinderlebensmittel sind. Die Vorstellung schlug bei den Löwen aber nicht wirklich ein, denn die Stevia-basierten Lebensmittel schmeckten den Investoren nicht. "Mir schmeckt es gar nicht", merkte Kofler an, Thelen fand den Geschmack gar "grausam". Der Zielgruppe, den Kindern, scheint es aber sehr wohl zu schmecken, erwartet das Start-up doch für 2017 einen Umsatz von rund 2,2 Millionen Euro. Besonders interessiert zeigte sich vor allem Kofler. "Ich bin wirklich in Versuchung geführt", erklärte er, doch die geforderte Million Euro war für ihn dann doch zu viel. Kein Deal!

"Happy Brush": Eine fröhliche Zahnbürste?

Teuer wurde es für die Löwen auch beim letzten Deal des Abends. 500.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile forderten Florian Kiener (32) und Stefan Walter (35) für "Happy Brush". Zu teuer, zu kompliziert und zu unattraktiv seien elektrische Zahnbürsten für jene Konsumenten, die heute immer noch normal putzen. Diese Klientel wollen die beiden mit ihrer Variante überzeugen. Doch wie sich herausstellte, hatten die beiden bereits Investoren. Warum waren sie dann da? Die Gründer suchten vor allem Unterstützung für Vertrieb, Netzwerk und Produktionskapazitäten.

Ihre Zahnbürste bietet einen flexiblen Kopf, einen Timer in der Ladestation und eine lange Akkuhaltbarkeit von bis zu drei Wochen. Thelen sah "ernsthaft keine Innovation" und war wie Wöhrl und Kofler bald raus, doch Dümmel und Maschmeyer hatten Blut geleckt. Sie boten zusammen die gewünschte Summe - aber gegen einen Anteil von zusammen 20 Prozent. Nach kurzer Diskussion entschieden sich die Gründer für das Angebot, was sogar Dümmel zu einem Freudenschrei verleitete.

Foto(s): MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer