Haldenwang: "Extremistische Strömungen" in AfD gestärkt

Verfassungsschutz-Chef Haldenwang rechnet nicht damit, dass bei der AfD «offen oder gar offensiv gegen die rechtsextremistische 'Flügel'-Führungsfigur Höcke» Stellung genommen wird.

Verfassungsschutz-Chef Haldenwang. (Bild: dpa)
Verfassungsschutz-Chef Haldenwang. (Bild: dpa)

Berlin (dpa) - Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz sieht die «extremistischen Strömungen» in der AfD seit ihrem Bundesparteitag vom Juni gestärkt.

«Im neuen Bundesvorstand findet sich kein dezidierter Kritiker des formal aufgelösten rechtsextremistischen Verdachtsfalls 'Flügel' mehr», sagte Behördenchef Thomas Haldenwang dem Nachrichtenportal «ZDFheute.de».

Machtposition Höckes weiter gewachsen

«Es ist deshalb derzeit nicht zu erwarten, dass aus dem Bundesvorstand heraus noch offen oder gar offensiv gegen die rechtsextremistische 'Flügel'-Führungsfigur Björn Höcke und dessen Unterstützerumfeld Stellung bezogen wird.» Es sei «eine nochmals gewachsene Machtposition Höckes festzustellen».

Die AfD hatte bei einem Parteitag im sächsischen Riesa eine neue Führung gewählt: Der 14-köpfige Bundesvorstand wird nun von Tino Chrupalla und Alice Weidel als Doppelspitze geführt. Von den Kandidaten, die sich das gemäßigte Lager gewünscht hatte, schaffte es niemand in das Führungsgremium. Dafür ist die zu Höckes Unterstützern zählende Bundestagsabgeordnete Christina Baum neu dort vertreten.

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