Hartz IV: Vergebliche Hoffnung auf eine feste Anstellung

Eva Willig aus Neukölln

Berlin. Mit staatlich geförderten Jobs auf Zeit kennt sich Eva Willig aus. 16 verschiedene Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durchlief die Neuköllnerin. Es begann in den 80er-Jahren und endete 2005. Zwischendurch war sie auch vier Mal mit unterschiedlichen Geschäftsideen selbstständig. Heute bezieht sie eine kleine Rente und kann sich mithilfe von Wohngeld gerade so über Wasser halten. "Man kann mir nicht nachsagen, ich wäre faul gewesen", sagt die Rentnerin und steht damit stellvertretend für viele Menschen mit einer "gebrochenen Erwerbsbiografie".

Die Debatte um Hartz IV und den Vorschlag für neue kommunale Jobs als Alternative, wie sie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Reformbeitrag für sein Jahr als Bundesratspräsident gemacht hat, verfolgt die Sozialpädagogin mit kritischem Interesse. Für sie steht fest: Sie hätte lieber eine feste Stelle gehabt, anstatt in regelmäßigen Abständen wieder zum Jobcenter zu gehen.

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"Ich wollte immer gerne weitermachen"

Sie betreute Heimkinder, beriet Wohnungslose, arbeitete in Jugend-Wohngemeinschaften und Schulen. "Ich wollte immer gerne weitermachen", sagt sie und unterstützt insofern Müllers Pläne. Der SPD-Landeschef möchte in seinem Modell eines "solidarischen Grundeinkommens" feste, dauerhafte, sozialversicherungspflichtige Stellen schaffen und das Wechselspiel von immer neuen Maßnahmen vermeiden.

In Willigs ersten Stellen verdienten die ABM-Kräfte zwar weniger als die fest an...

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