Hass hinter Zorromasken: Fremdenfeindliche Band Les Brigandes singt gegen Multikulti

Les Brigandes tragen Zorromasken und besingen die Säuberung der französischen Gesellschaft. (Bild: Screenshot YouTube)
Les Brigandes tragen Zorromasken und besingen die Säuberung der französischen Gesellschaft. (Bild: Screenshot YouTube)

Sie lehnen Multikulti, Globalisierung und Einwanderung ab – die reaktionären Musiker der fremdenfeindlichen Band Les Brigandes propagieren fernab der französischen Städte hinterwäldlerisches Gedankengut.

Ihr Einsatz gilt den Patrioten, „die stark leiden zurzeit. Sie werden von allen Seiten angegriffen“, heißt es in einem Song. Mit ihrer Musik will die Band das Frankreich, wie sie es kennen und lieben, beschützen – neue kulturelle Einflüsse lehnen sie ab. Les Brigandes treten dabei stets verkleidet auf: Ihre Kleidung ist inspiriert von der Revolution, mit Zorromasken wollen die Frauen und Männer ihre Identität verstecken. Engelsgleiche Stimmen plädieren zugleich jedoch für die Säuberung der Gesellschaft.

In einem ihrer Songs heißt es beispielsweise: „Die geschwätzigen Professoren, die Spezialisten und Experten, die Hüter des koscheren Denkens: Fahrt zur Hölle. Die gesamte Lügenpresse: Fahrt zur Hölle.“ Die selbst ernannten konservativen Anarchisten verstehen sich als reaktionäre Hippies, die gemeinsam als 30-köpfige Gruppe in den Bergen Zentralfrankreichs leben. Die Mitglieder wünschen sich vor allem, so zu leben, wie sie es sich vorstellen – die eigenen Kinder ihren Ansichten entsprechend erziehen zu können und Versammlungsfreiheit, ohne dafür verurteilt zu werden.

In Eigenregie produzierte Videos sind nicht das einzige Mittel, um auf ihre fremdenfeindlichen Ansichten aufmerksam zu machen – auch auf Konzerten verbreitet die Kommune Hetze und Angst vor dem Untergang des christlichen Abendlandes. Erschreckend erfolgreich ist bisher ein Clip, der ganz offen Fremdenfeindlichkeit propagiert: „Wenn ihr Frankreich nicht liebt, hat das keine Bedeutung: Haut ab! Brigitte Bardot und die Scharia, das wird nie passen: Haut ab! Es ist ja einfach zu begreifen, wir werden uns nie verstehen. Und da einige überzählig sind: Nehmt ein Schiff!“, heißt es in einem Song, der bereits über 400.000 Klicks auf YouTube generiert hat.

Dass Frankreich mehrheitlich anders denkt, hat glücklicherweise die Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag gezeigt. Emmanuel Macron setzte sich mit einer Zweidrittelmehrheit gegen die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen durch.