Hauptrolle Berlin: Ein Berlin-Film, der erst nach 14 Jahren real werden durfte

Showdown auf dem Teufelsberg: Karoline Herfurth, Nina Hoss und Jennifer Ulrich als Vampire (v.l.)

Der Vampir ist ein Meister aus Deutschland. Mag ja sein, dass die Legende vom Grafen Dracula aus Transsylvanien stammt. Und mag sein, dass die meisten Blutsauger-Epen aus dem angelsächsischen Raum kommen. Aber der erste Vampirfilm entstand in Deutschland, der Stummfilm "Nosferatu" setzte nicht nur für das Genre Maßstäbe, sondern für die Filmästhetik überhaupt. Danach gab es jedoch nur noch Werner Herzogs "Nosferatu"-Remake mit Klaus Kinski. Horror im deutschen Kino, das, so ein weit verbreitetes Vorurteil, funktioniert nicht.

Bis Dennis Gansel 2010 den Gegenbeweis antrat. Und seine Vampir-Story nicht in Wismar ansiedelte, wie in den Dracula/Nosferatu-Stoffen, sondern explizit in der pulsierenden Metropole Berlin. Nun wird "Wir sind die Nacht" noch einmal in der Filmreihe "Hauptrolle Berlin" gezeigt, in der der Zoo Palast gemeinsam mit der Berliner Morgenpost an jedem ersten Dienstag im Monat einen genuinen Berlin-Film zeigt. Genre-Kino war hier bislang nicht zu finden, und doch gehört der Film absolut in diese Reihe.

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Schon als Dennis Gansel noch Filmstudent in München war, kam ihm 1996 die Idee, man müsste einen Vampir-Film in Berlin ansiedeln. Es war die Hochzeit der Techno-Welle, als Berlin zur Partystadt Europas mutierte. Das, so dachte der damals 23-Jährige, wäre das ideale Setting für einen modernen Vampirfilm. Die Untoten müssten kein verstecktes Leben im Dunkeln führen, in der Party-Society, die d...

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