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Heino: "Ich bin fassungslos"

Heino hat Ärger wegen eines von ihm gewählten Tourneetitels. (Bild: Getty Images/Andreas Rentz)
Heino hat Ärger wegen eines von ihm gewählten Tourneetitels. (Bild: Getty Images/Andreas Rentz)

Im September möchte Heino mit "Heino goes Klassik - Ein deutscher Liederabend" auf große Tour gehen. Doch in Düsseldorf verursacht der gewählte Tourneetitel im Vorfeld Ärger.

Großer Ärger für den Schlagersänger Heino: Die Geschäftsführung der Düsseldorfer Tonhalle weigert sich, für sein anstehendes Konzert am 8. Oktober zu werben. Grund dafür ist der gewählte Titel der Veranstaltung: "Heino goes Klassik - Ein deutscher Liederabend". Dies berichtet die "Bild".

"Wir werden den Abend mit diesem Titel nicht bewerben, da er fachlich und politisch nicht korrekt gewählt ist", erklärte Intendant Michael Becker gegenüber der "Bild". Mit dem Begriff "ein deutscher Liederabend" rücke sich Heino "in eine ungemütliche Ecke". Zwar sei es korrekt, die von Heino gewählten Werke wie "Guten Abend, gut' Nacht" oder "Sah ein Knab' ein Röslein stehn" als "deutsches Lied" zu bezeichnen. Der Tourtitel "Ein deutscher Liederabend" hingegen bezeichne ein "imaginäres Konzertformat", so Becker: "Wir müssen damit rechnen, dass es so verstanden wird, dass es sich hier etwa um einen Liederabend für Deutsche handelt. Der Begriff 'ein deutscher Liederabend' tümelt, und er ist fachlich nicht korrekt. Zumal in der klassischen Szene, der Heino sich ja andient." "Korrekt und unproblematisch" seien alternative Titel wie "Heino - ein Liederabend" oder "Heino singt deutsches Lied".

"Das entbehrt doch jeglicher Logik und jedem klaren Verstand!"

Zumindest die erste der beiden Optionen kommt für den Sänger nicht infrage, wie er gegenüber "Bild" betonte: "Ich denke nicht daran, das Wort 'deutsch' aus meinem Liederabend zu streichen! Muss ich mich jetzt als 82-jähriger Deutscher für das Wort 'deutsch' schämen?" Überhaupt sei die Diskussion für ihn übertrieben: "Dieses ganze Gedöns um die neue korrekte Sprache und was man heutzutage noch sagen darf und was nicht, ist nur noch erschreckend, und man kann doch bei so einem Quatsch nur noch den Kopf schütteln."

Er fuhr fort: "Wenn man so weitermacht, verliert Deutschland seine eigene Identität. Ich bin und bleibe ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt und die deutsche Sprache liebt." Becker hingegen verwies auf die für ihn geltenden städtischen Richtlinien. In einem Antrag in der Düsseldorfer Stadtratssitzung von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP im März 2019 heißt es, man lehne "die Überlassung von Räumen für Veranstaltungen mit rassistischen, antisemitischen, salafistischen, antidemokratischen, sexistischen, gewaltverherrlichenden, oder anderen menschenfeindlichen Inhalten" ab.

Heino will das nicht verstehen: "Ich bin fassungslos, dass man mich mit so etwas auch nur annähernd in Verbindung bringt. Bin ich ein Hetzer, weil ich deutsche Lieder von Brahms und Schubert singe? Geht's eigentlich noch? Soll das Wort 'deutsch' jetzt auch schon rechtspopulistisch sein? Das entbehrt doch jeglicher Logik und jedem klaren Verstand!"