Heinz Buschkowsky: Das steckt hinter dem Rücktritt von Neuköllns Bürgermeister

Das steckt hinter dem Rücktritt von Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky

Einer der bekanntesten und kontrovers diskutierten Bürgermeister des Landes tritt zurück: Heinz Buschkowsky geht nach gut 15 Jahren als führende Kraft von Berlin-Neukölln in den Ruhestand. Er habe Berlins regierenden Bürgermeister Michael Müller darum gebeten, ihn zum April aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand zu versetzen. Schon in der nächsten Woche hat der 66-Jährige seinen letzten Arbeitstag.

Das Leben sei kein Wunschkonzert und er selbst sei für eine 80-Stunden-Woche mittlerweile "zu langsam am Start", erklärt Heinz Buschkowsky im Gespräch mit "Bild", warum er zukünftig einen Gang zurückschaltet. Der Politiker und Bestseller-Autor: "Ich bin eine medizinische Multiproblemfamilie. Ein gutes Objekt für Medizinstudenten zum Abkürzen des Studiums. Man kann an mir gleich mehrere Lehrbuchkapitel gleichzeitig abarbeiten."

Wehmütig zeigt sich der scheidende Bürgermeister nicht: "Es ist schön, auf dem Zenit abzutreten", blickt er auf die letzten Wahlergebnisse zurück. Als seinen höchsten politischen Gewinn sieht er, dass in Deutschland Integrations- und Einwanderungsthemen nicht mehr ohne Neukölln diskutiert würden und sein Bezirk für eine vielfach erfolgreiche Integration stehe.

Entsprechend traurig gab sich Bürgermeister Michael Müller gegenüber "RBB": "Es geht auch ein Stück dieses Berlins verloren, wenn Heinz Buschkowsky jetzt aufhört." Denn: "Er ist einer unserer ganz profilierten Köpfe in der Berliner SPD und vor allem: der Bezirksbürgermeister."

Buschkowsky hatte sich bundesweit einen Namen gemacht, nachdem er sich 2012 in seinem Bestseller "Neukölln ist überall" unter anderem kritisch über Parallelgesellschaften geäußert hatte. Im vergangenen Jahr ließ er ein zweites Buch folgen, in dem er das Risiko gescheiterter Integration ansprach.

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