Heizpilze : Die Wut der Gastronomen über die Corona-Regeln

Nachdem der Senat eine Sperrstunde für Restaurants und Bars verhängt hat, sehen sich die Berliner Gastronomen zu Unrecht in der Rolle des Sündenbocks. „Nur fünf Prozent der Menschen infizieren sich in der Gastronomie“, sagt Jörn Peter Brinkmann, Betreiber der „Ständigen Vertretung“ am Schiffbauerdamm. „Dennoch werden wir als die Superspreader dargestellt.“

Durch die vom Senat gerade beschlossenen Verschärfungen – Lokale und Bars müssen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr schließen – befürchten drei Viertel der Berliner Hotels und Gaststätten, dass sie die Corona-Krise nicht überleben werden. Das ergab eine Umfrage unter Mitgliedern des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. Sie beklagen zudem bis zu 80 Prozent Umsatzrückgang bei gleichbleibenden Mieten und Kreditrückzahlungen in den vergangenen Monaten.

Brinkmann: „Nicht immer die Schuld in der Gastronomie suchen“

In der „Ständigen Vertretung“ konnte Brinkmann vor der Coronavirus-Pandemie 160 Gäste im Innenraum bewirten. Derzeit seien es lediglich 70, und er müsse wegen der neuen Regelungen früher als bisher schließen. Normalerweise sei die Gaststätte bis zwei Uhr geöffnet. „Da fallen drei Stunden weg, in der Zeit brauche ich dann auch keine Mitarbeiter mehr.“

Eine erste Konsequenz sei, dass Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit geschickt werden müssten. Brinkmann sieht den Berliner Senat sogar in der Schuld, wenn durch die Sperrstunden die gastronomische Vielfalt in Berlin zerstört werde. „Die Politik müsste nur private Hochzeiten mit 1000 Le...

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