125 Jahre Hertha: Jung, alt, weiblich, queer: Das sind wir Herthaner

Bei Hertha herrscht Vielfalt im Fanblock

Die Frau mit Power

Bild Nr. 1:
Reto Klar

Ob Familie oder Freundeskreis – Yasemin wurde bestaunt: "Du gehst zum Fußball?" Sprüche von wegen "Du kennst ja nur Ronaldo" oder "Willste gut aussehende Jungs gucken?", überhört sie. Die 23-Jährige will sich ein Leben ohne Hertha nicht mehr vorstellen. "Ich war 17 und gegen St. Pauli zum ersten Mal im Olympiastadion." Die Gesänge der Ostkurve, die Dynamik, die Emotionen – Yasemin war fasziniert. "Da wollte ich auch hin." Zack, bei Hertha eingetreten, Dauerkarte für die Ostkurve gekauft. Dort wurde sie erst mal mit großen Augen angeschaut. "Der Frauenanteil ist da nicht so hoch, aber wir werden mehr." Mit einer Freundin steht sie bei jedem Heimspiel in der Kurve.

Vom Nachtzug zum Arbeitsplatz

Sooft es geht und die Finanzen es zulassen, fährt sie auswärts mit. Auch wenn Hertha in der Fremde öfters mal verliert. "Ja, das ist manchmal schwer", sagt Yasemin, "aber es geht mehr um die Fahrt in der Gruppe, um die Gemeinschaft, zusammen etwas zu erleben."

Nicht nur der Zeitaufwand ist groß, Yasemin ist hart im Nehmen. Wenn Hertha am Sonntag das Spätspiel in Leverkusen hat, ist sie vor Ort. Und reist mit dem Zug nachts zurück. Vom Bahnhof geht es direkt zum Arbeitsplatz, einer Zahnarztpraxis in Prenzlauer Berg. Was sagen die Kollegen? "Mein Chef feiert das ab. Er ist großer Fan und hat jetzt jemandem, mit dem er über Hertha reden kann."

Sie ist nicht an jedem Wochenende unterwegs, aber die Zusammenfassung in der "Sportschau" oder im "Sportstudio" reichen nicht. Sie hat...

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