Hidden Headlines: Er überlebte am Grund des Meeres, heute arbeitet er als Taucher

Die Geschichte, wie Harrison Okene ein Schiffsunglück überlebte, ging vor zehn Jahren um die Welt. Heute arbeitet der frühere Koch ausgerechnet als Taucher.

Einst wurde das Meer ihm fast zum Verhängnis - heute ist es sein Arbeitsplatz. (Symbolbild: Getty Images)
Einst wurde das Meer ihm fast zum Verhängnis - heute ist es sein Arbeitsplatz. (Symbolbild: Getty Images)

Harrison Okenes Geschichte machte vor zehn Jahren weltweit Schlagzeilen. Der damalige Koch überlebte ein Schiffsunglück, weil er sich in einer Luftblase des gesunkenen Schleppers retten konnte. Heute arbeitet er – paradoxerweise, möchte man sagen – als Taucher.

Warum er nach dem tragischen und auch für ihn beinahe tödlichen Unfall ausgerechnet zu einem Beruf umschulte, der wesentlich mit Wasser zu tun hat, erklärte der heute 39-Jährige der Zeitung The Guardian:

Strategie der Traumabewältigung?

"Ich habe mich in meinen Leben schon vielen Ängsten gestellt und ich beschloss, mich auch dieser Angst ein für alle Mal zu stellen." Aber auch ein anderer Aspekt bewog ihn offenbar zu der Entscheidung: Der Ozean, sagt er, sei für ihn schon immer ein "friedlicher Ort" gewesen.

Okene beschloss 2015, also drei Jahre nach dem Schiffsunglück, Taucher zu werden. Heute erledigt er in dieser Funktion Unterwasserreparaturen an Gas- und Ölanlagen. Dabei tauche er bis zu 50 Meter tief, wie er sagt.

Das Schiffsunglück im Mai 2013

Der Nigerianer überlebte im Mai 2013 als einziger von insgesamt 12 Besatzungsmitgliedern den Untergang eines Schleppers im Atlantik. Nachdem das Schiff rund 30 Kilometer vor der nigerianischen Küste nahe der Escravos-Mündung sank, konnte er in einer Luftblase Unterschlupf finden.

Dort hatte sich der Schiffskoch 62 Stunden in eiskaltem Wasser aufgehalten, bevor er von Tauchern gefunden wurde. Ein von der Presseagentur Associated Press vor fast zehn Jahren veröffentlichtes Video zeigt die Rettungsaktion.

Überlebt dank Sardinen, Cola und Gott

Okene überlebte auch dank einer Büchse Sardine und etwas Cola, die er im gesunkenen Schiff auftreiben konnte. Und aufgrund seines Glaubens, wie er sagt. In seiner Notlage damals will er immer wieder einen Psalm gebetet haben, den ihm seine damalige Ehefrau vor dem Schiffsuntergang per SMS geschickt hatte.

Bis heute ist Okene überzeugt, dass seine Rettung Folge einer göttlichen Fügung war. "Ich weiß", sagt er, "dass es einen Gott gibt. Gott ist immer an meiner Seite. Und ich weiß, dass er eine große Aufgabe für mich hat."

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