Hidden Headlines: Hinweise für Lebenszeichen auf fernem Planeten

Ein Forscherteam der NASA hat vielversprechende Hinweise auf außerirdisches Leben auf einem fernen Planeten entdeckt. Weitere Beobachtungen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop sollen endgültige Beweise liefern.

Diese Illustration zeigt, wie der Exoplanet K2-18 b basierend auf wissenschaftlichen Daten aussehen könnte. K2-18 b, ein Exoplanet mit der 8,6-fachen Masse der Erde, umkreist den kühlen Zwergstern K2-18 in der bewohnbaren Zone und liegt 120 Lichtjahre von der Erde entfernt. (Bild: Bildnachweis: NASA, CSA, ESA, J. Olmsted (STScI), Wissenschaft: N. Madhusudhan (Cambridge University)

Unendliche Weiten: Sind wir allein im Universum oder gibt es intelligentes Leben da draußen? Haben Aliens vielleicht längst die Erde entdeckt? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen die Menschen seit Langem.

Dass außerirdisches Leben existiert, darüber ist sich die Wissenschaft einig. Immerhin sind Schätzungen zufolge etwa 100 Milliarden Galaxien allein nur von der Erde beobachtbar und das ist sehr wahrscheinlich nur ein kleiner Teil des Universums. Die Chancen stehen also mehr als gut, dass wir nicht alleine sind.

NASA will schon bald stichhaltige Beweise liefern

Wissenschaftler der NASA gehen sogar davon aus, dass die Existenz außerirdischen Lebens schon bald bewiesen wird. Die Forscher der US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaften entwickelten einen 7-Stufen-Plan, um Nachweise für weiteres Leben im Universum zu finden.

In dieser Woche gab die NASA nun bekannt, dass sie möglicherweise ein erstes Lebenszeichen auf einem fremden Planeten entdeckt hat. Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (Webb) untersuchten die Forscher den Exoplaneten K2-18b, der etwa die 8,6-fache Masse der Erde hat und fanden kohlenstoffhaltige Moleküle, darunter Methan und Kohlendioxid.

Planet mit wasserstoffreicher Atmosphäre

Die Entdeckung ergänze aktuelle Studien, die darauf hindeuten, dass K2-18 b ein Hycean-Exoplanet sein könnte, der das Potenzial hat, eine wasserstoffreiche Atmosphäre und eine mit Wasser und Ozeanen bedeckte Oberfläche zu besitzen.

Erste Hinweise, dass der Exoplanet bewohnbar sein könnte, hatten die Forscher bereits per Hubble-Weltraumteleskop beobachten können, dessen Nachfolger das Webb ist.

K2-18 b ist 120 Lichtjahre entfernt

K2-18 b liegt 120 Lichtjahre entfernt im Sternbild Löwe. Exoplaneten von seiner Größe sind laut NASA mit nichts in unserem Sonnensystem vergleichbar. Die Natur ihrer Atmosphären sei mangels ähnlichen, bekannten Beispielen nur schwer zu verstehen und würde unter Astronomen immer wieder Debatten auslösen.

"Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, vielfältige bewohnbare Umgebungen bei der Suche nach Leben anderswo zu berücksichtigen. Traditionell konzentrierte sich die Suche nach Leben auf Exoplaneten hauptsächlich auf kleinere Gesteinsplaneten, aber die größeren Hycean-Welten eignen sich deutlich besser für atmosphärische Beobachtungen", erklärte Nikku Madhusudhan, Astronomin an der Universität Cambridge und Leiterin des Forschungsprojekts.

Statistik: Minimale und maximale Entfernungen der Planeten im Sonnensystem zur Erde (in Millionen Kilometer) | Statista
Statistik: Minimale und maximale Entfernungen der Planeten im Sonnensystem zur Erde (in Millionen Kilometer) | Statista


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Molekül liefert Hinweis auf Leben

Die Fülle an Methan und Kohlendioxid sowie der Mangel an Ammoniak unterstützen die Vermutung der Forscher, dass sich auf K2-18 b möglicherweise ein Wasserozean unter einer wasserstoffreichen Atmosphäre befindet. Die ersten Beobachtungen mit Webb hätten auch den möglichen Nachweis eines Moleküls namens Dimethylsulfid (DMS) geliefert, das auf der Erde nur durch Leben erzeugt wird.

Jedoch sei die Schlussfolgerung auf DMS noch nicht "robust". Mit weiteren Webb-Beobachtungen hofft das Forscherteam, sichere Beweise zu finden, dass DMS auf K2-18 b vorhanden ist. Zu verdanken sind die neuen Erkenntnisse den erweiterten Möglichkeiten von Webb. Denn das liefert laut NASA bei einer Transitbeobachtung eine Präzision, für die im Vergleich mit dem Vorgänger Hubble acht Beobachtungen nötig gewesen wären.

Das Team setzt nun große Hoffnungen in die Folgeuntersuchungen. "Unser ultimatives Ziel ist die Identifizierung von Leben auf einem bewohnbaren Exoplaneten, was unser Verständnis unseres Platzes im Universum verändern würde", so Madhusudhan.

Fakten zum James-Webb-Weltraumteleskop

Das James-Webb-Weltraumteleskop – auch kurz JWST oder Webb genannt – ist laut NASA ein umlaufendes Infrarot-Observatorium, das die Entdeckungen des Hubble-Weltraumteleskops mit größerer Wellenlängenabdeckung und deutlich verbesserter Empfindlichkeit ergänzen und erweitern soll.

Neben der Untersuchung von Exoplaneten wollen Forscher das Webb nutzen, um nach den ersten leuchtenden Objekten und Galaxien zu suchen, die nach dem Urknall entstanden sind. Zudem soll es Aufschlüsse bringen, wie sich Galaxien von ihrer Entstehung bis heute entwickelt haben sowie wie Sterne, Galaxien, Schwarze Löcher und Planetensysteme entstanden sind und sich weiterentwickelt haben.

Ein YouTube-Video zeigt, wie Webb am 25. Dezember 2021 mit einer Ariane-5-Rakete ins All startete:

Ende Januar 2022 erreichte das Weltraumteleskop den rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten sogenannten Lagrange-Punkt L2.

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