Hidden Headlines: Mann lässt Stadt 50 Jahre lang im Glauben, dass Bigfoot dort lebt

Ein Mann in Alabama, USA, hat 50 Jahre lang seine Heimatstadt Brantley in dem Glauben gelassen, Bigfoot würde dort leben.

So etwa soll Big Foot aussehen - groß und behaart (Symbolbild: Getty).
So etwa soll Big Foot aussehen - groß und behaart (Symbolbild: Getty).

Er soll ein haariger Bursche sein, halb Mensch, halb Affe, und bis zu drei Meter in die Höhe ragen: Die Rede ist von dem bekannten Fabelwesen Bigfoot.

Immer wieder berichten Menschen in den USA und Kanada, das Wesen mit den riesigen Füßen - daher rührt auch sein Name - gesichtet zu haben.

Der Mythos, dass das Riesenbiest irgendwo in Nordamerika einsam durch die Wälder streift, hält sich hartnäckig. Verwackelte Videos und unscharfe Fotos, die regelmäßig durchs Internet wabern, sollen seine Existenz belegen. Doch die vermeintlichen Beweise stellen sich oftmals früher oder später als schlechte Fälschungen heraus.

Bigfoot-Aufruhr in der US-Stadt Brantley

Recht überzeugend wirkten hingegen riesige Fußspuren im Sand, die in den 70er Jahren in der US-Stadt Brantley in Alabama gesichtet wurden. Als die Einwohner von Brantley Mitte der 1970er Jahre die Riesen-Fußabdrücke sowie Kratzspuren an Bäumen entdeckten, begannen sie schnell zu spekulieren, dass diese von Bigfoot stammen könnten. Denn auch die Polizei konnte die Herkunft der Spuren nicht aufklären.

Ich schnitt ein paar große Füße ab, schraubte ein paar Schuhe daran und lief am Fluss herum, um Spuren zu hinterlassenEugene Hendricks

Was die Bewohner damals nicht ahnten: Ihr Mitbürger Eugene Hendricks hatte sich bei den Spuren einen Scherz erlaubt. Er hatte sie gelegt - und wollte seine Mitmenschen damit an der Nase herumführen.

"Eines Tages bekam ich eine wilde Laune. Ich wollte etwas über einen Sasquatch machen. Ich schnitt ein paar große Füße ab, schraubte ein paar Schuhe daran und lief am Fluss herum, um Spuren zu hinterlassen. Ich habe sogar Krallenspuren in den Bäumen hinterlassen", verriet er dem Sender WFSA.

Bis 2017 hütete er sein Geheimnis

Als er merkte, dass die riesigen Spuren die Gemeinde in Angst und Schrecken versetzten und die Polizei eingeschaltet wurde, beschloss Eugene, die Aktion zu beenden. "Ich habe die ausgeschnittenen Füße und Schuhe weggeräumt und bis 2017 ein Geheimnis daraus gemacht."

Seither hielt sich in der Stadt die Legende, dass Bigfoot irgendwo durch die Straßen lief. Dass Hendrick dahinter steckte, ahnte niemand: Auch nicht Jimmy McGinty, der noch ein kleiner Junge war, als Bigfoot angeblich in der Stadt auftauchte.

Ich ging hin und sah diese großen Fußabdrücke, und ich fragte mich: Sehe ich das richtig oder nicht?Jimmy McGinty

"Ich ging gerade am Fluss entlang und sah einige ungewöhnliche Spuren auf der Sandbank. Ich ging hin und sah diese großen Fußabdrücke, und ich fragte mich: Sehe ich das richtig oder nicht?", erinnert er sich gegenüber WFSA.

Ein halbes Jahrhundert hielt Hendrick seinen Scherz für sich, bis er schließlich mit der wahren Geschichte an die Öffentlichkeit ging.

Anlass für seine Offenbarung war ein Gespräch mit einem Ladenbesitzer, der beschloss, in seinem Feinkostladen einen riesigen Burger mit dem Namen "The Sasquatch Burger" zu servieren. Sasquatch ist in Kanada und dem Bundesstaat Washington eine andere Bezeichnung für Bigfoot und steht in der Sprache dortiger Ureinwohner für „stark behaarter Mensch“ oder „haariger Riese“.

Nach dem Gespräch beschloss Eugene Hendrick, reinen Tisch zu machen - seine Mitbürger nahmen die ganze Sache mit Humor. Ein Bürger verrät gegenüber WFSA: "Da wusste ich, dass ich nicht verrückt war. Aber er hat mich erwischt." Mittlerweile wird in der Stadt massenhaft Bigfoot-Merchandise verkauft, etwa in Form von T-Shirts, Büchern oder Snacks.

Eine 3.500 Pfund schwere, massive Bigfoot-Figur aus Beton wurde mittlerweile zum Wahrzeichen der Gemeinde - bemalt hat sie Eugene Hendrick.

Gibt es Bigfoot wirklich?

Gibt es ihn oder gibt es ihn nicht? In vielen Fällen wurde Bigfoot wohl schlicht und einfach mit einem Schwarzbären verwechselt. Dennoch ist der Mythos von Bigfoot in Nordamerika präsent - und hat zahlreiche Anhänger. (Bild: Getty).
Gibt es ihn oder gibt es ihn nicht? In vielen Fällen wurde Bigfoot wohl schlicht und einfach mit einem Schwarzbären verwechselt. Dennoch ist der Mythos von Bigfoot in Nordamerika präsent - und hat zahlreiche Anhänger. (Bild: Getty).

Der Mythos um Bigfoot hat seine Wurzeln in verschiedenen indigenen Kulturen Nordamerikas, in den 1850er Jahren haben indigene Stammesbewohner in Nordkalifornien zum ersten Mal von dem haarigen Wesen berichtet. Die meisten Forscher halten Bigfoot allerdings für einen Mythos.

Dennoch machen sich zahlreiche Menschen immer wieder auf die Suche nach dem sagenumwogenen Wesen und versuchen, Beweise für seine Existenz zu finden. Manchmal handelt es sich bei vermeintlichen Bigfoot-Sichtungen in Wahrheit laut Experten jedoch wohl eher um Bären, die sich auch auf ihren Hinterbeinen bewegen können. Experten haben beim Vergleich des Schwarzbären-Bestands in den USA und Kanada mit der Häufigkeit von Bigfoot-Sichtungen etwa bemerkt, dass je mehr Bären in einem Gebiet leben, umso mehr Bigfoot-Sichtungen auch gemeldet werden.

In vielen Fällen wurde Bigfoot wohl schlicht und einfach mit einem Schwarzbären verwechselt. Dennoch ist der Mythos von Bigfoot in Nordamerika weit verbreitet - und hat zahlreiche Anhänger.

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