Hidden Headlines: Reederei verbannt Kreuzfahrt-Passagierin – wegen einer Süßigkeit
Eigentlich freute sich die Amerikanerin Melinda Van Veldhuizen auf eine erholsame Kreuzfahrt. Doch eine bestimmte Süßigkeit in ihrer Reisetasche sollte nicht ohne schwerwiegende Folgen bleiben.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. So auch Melinda Van Veldhuizen aus den USA. Allerdings kann die Amerikanerin eher von einer Reise erzählen, die sie gerne machen wollte, aber dann nicht durfte und dann sogar noch eine lebenslange Sperre bekam.
Was war passiert? Wie unter anderem die "Washington Post" berichtete, wollte Melinda Van Veldhuizen im August diesen Jahres eine erholsame Kreuzfahrt antreten. Doch soweit sollte es nicht kommen, denn bevor Van Veldhuizen das Kreuzfahrtschiff in Miami betreten konnte, überschlugen sich die Ereignisse und eine außergewöhnliche Geschichte mit weitreichenden Folgen nahm ihren Lauf.
Sicherheitspersonal findet CBD-Gummibärchen im Gepäck
Als Melinda Van Veldhuizen die reguläre Sicherheitskontrolle über sich ergehen ließ, schlug plötzlich der Metalldetektor an. Grund dafür waren Haarklammern aus Metall, welche die Amerikanerin in ihrer Tasche mit sich führte. Doch die Haarklammern sollte nicht das Problem sein. Vielmehr entdeckte das Sicherheitspersonal bei der Durchsuchung der Reisetasche eine Packung mit Süßigkeiten, genauer gesagt CBD-Gummibärchen (also Gummibärchen mit Cannabidiol, einem Hauptbestandteil von Cannabis).
Van Veldhuizen versuchte zu erklären, dass sie die CBD-Gummibärchen als Schlafmittel verwenden würde, konnte das Sicherheitspersonal damit aber nicht überzeugen. Als Folge wurde die Amerikanerin von ihrer Familie getrennt und ausführlich befragt. Van Veldhuizen gab dabei an, die Gummibärchen legal im Internet erworben zu haben. Sie wollte in Miami an Bord gehen, im US-Bundesstaat Florida dürfen einige ausgewählte CBD-Produkte legal verkauft und gekauft werden.
10 Fakten: Was viele nicht über Cannabis wissen
Zwar lag der THC-Gehalt der Gummibärchen, Medienberichten zufolge, bei unter 0,1 Prozent und damit weit unter dem gesetzlichen Grenzwert von 0,3 Prozent die in Florida gelten. Daher hätte es eigentlich kein Problem geben dürfen. Allerdings verbietet die "Carnival Cruises"-Reederei, wie viele andere Kreuzfahrtgesellschaften auch, jegliche CBD-Produkte an Bord. Dabei macht sie keine Unterschied, ob diese legal erworben wurden oder nicht.
Wegen CBD-Gummibärchen: Kreuzfahrtgesellschaft sperrt Passagierin lebenslang
Carnival Cruise Line beruft sich dabei auf die Vorschriften der Reederei, in den es zu verbotenen Produkten heißt "Carnival erkennt an, dass einige US-Bundesstaaten die Verwendung von Marihuana zu Freizeitzwecken und/oder zu medizinischen Zwecken legalisiert haben. Die Kreuzfahrtgesellschaften sind jedoch verpflichtet, die US-Bundesgesetze zu befolgen, die den Besitz und Gebrauch von Marihuana und anderen illegalen Substanzen strikt verbieten. Folglich ist Marihuana, einschließlich Marihuana für medizinische Zwecke, an Bord nicht erlaubt." Darunter fallen demnach auch sämtliche THC- und CBD-Produkte.
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Nun war es im Fall von Melissa Van Veldhuizen nicht getan, die CBD-Gummibärchen einfach abzugeben und dann das Kreuzfahrtschiff zu betreten. Es sollte noch viel schlimmer kommen. Der Amerikanerin wurde nicht nur der Zugang zum Schiff verwehrt, sie erhielt zudem einige Tage später ein Schreiben der Kreuzfahrtgesellschaft, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie von der Reederei mit einem lebenslangen Verbot belegt wurde. Dem Schreiben nach dürfe Van Veldhuizen in Zukunft auf keinem Schiff der Gesellschaft mehr mitfahren.
Die "Washington Post" zitierte aus dem Schreiben, welches ihr vorlag, den Carnival Horizon-Kapitän Rocco Lubrano. "Diese Entscheidung basierte auf Ihren Handlungen auf der aktuellen Kreuzfahrt, die einen Verstoß gegen die Schiffsregeln darstellten, die Sicherheit und/oder das Vergnügen anderer Gäste auf dem Schiff beeinträchtigten oder Carnival Schaden zufügten."
Passagierin will gegen lebenslange Sperre klagen
Nun sollte man der Reederei nicht einfach so den schwarzen Peter zuschieben, denn in der Regel können sich Passagiere im Vorfeld einer Kreuzfahrt auf der Website der jeweiligen Reederei in einer Liste darüber informieren, welche Gegenstände an Bord verboten sind. Im Zweifel könnten sie sich auch an das Reisebüro oder den Anbieter wenden, über welches die Reise gebucht wurde.
Van Veldhuizen jedenfalls will die lebenslange Sperre nicht akzeptieren und gegen das Verbot vorgehen. Zudem fordert sie eine Entschädigung für die verpasste Reise.
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