Hidden Headlines: Strand in Japan mit Fischgräten überflutet
An einem Strand in Japan werden seit Anfang Januar zahllose Fischgräten angespült. Das hat ihm sogar schon einen makabren Spitznamen eingebracht.
An einem japanischen Strand wurden im Dezember vergangenen Jahres unzählige tote Fische angeschwemmt. Die örtlichen Behörden entschieden sich damals dazu, die Tiere im Wasser verrotten zu lassen.
Seit einigen Wochen zeigen sich nun vermutlich die Folgen der Entscheidung: Denn der Strand ist zu einem Friedhof geworden, an den seit Anfang Januar immer mehr Fischgebeine angespült werden.
Sichtbare Folgen
Der Strand von Hakodate, einer Stadt in der japanischen Präfektur Hokkaidō, erstrahlt seit einigen Wochen in weiß – knochenweiß. Dort werden Tonnen von Fischgebeinen angespült. Das hat dem Ort bereits den Spitznamen "Grätenstrand" eingebracht.
Unter anderem hat darüber Nippon News berichtet. Dort heißt es, dass im vergangenen Dezember unzählige tote Fische an den Strand geschwemmt worden waren. Das Meer war vollständig bedeckt mit den toten Tieren. Es handelte sich vor allem um Sardinen. Sie wurden damals auf einem etwa 1,5-Kilometer-langen Strandabschnitt angeschwemmt.
Die Behörden entschieden damals, die toten Fische an Land einzusammeln und zu verbrennen. Die Leichen im Wasser aber beließen sie dort – in der Hoffnung, dass sie sich auf natürlichem Wege zersetzten. Das taten sie wohl auch. Bis auf die Gräten. Die tauchen nun, rund einen Monat später, wieder auf.
Wie die Strand-Szenerie aussieht, zeigt das Video:
Was wird aus den Gräten?
Es gibt Videoaufnahmen von der bizarren Szenerie. Auf den ersten Blick sieht der Strand Hakodates aus wie teilweise mit weißem Schnee bedeckt. Doch je näher die Kamera zoomt, desto mehr wird klar: Es sind die Gebeine von Fischen, vermischt mit feinem Sand und Eiskristallen. Erstmals fielen die Gebeine Anfang Januar auf. Seither werden immer weitere Überreste angespült.
Die Behörden haben laut Nippon News derzeit keine Pläne, etwas gegen den Grätenstrand zu unternehmen. Das liegt vor allem an den tiefen Temperaturen, die derzeit herrschen. Sie sorgen dafür, dass sich keine unangenehmen Gerüchte entwickeln. Man wolle das Gebiet aber engmaschig kontrollieren und auch reagieren, sollte es an der Küste zu stinken anfangen.
Das sind die Hintergründe
Als im vergangenen Dezember die toten Fische angeschwemmt wurden, äußerten viele Menschen den Verdacht, dass wiederaufbereitetes Abwasser des Kernkraftwerks in Fukushima damit zu tun gehabt haben könnte. Doch Expert*innen sagten, das Kraftwerk liege mit etwa 1.000 Kilometern Distanz zu weit entfernt.
Eine andere Theorie ist, dass sehr viele Sardinen auf zu engem Raum zusammengekommen seien. Die Folge: Der Sauerstoffgehalt im Wasser sank zu weit ab und die Fische verstarben. Das kann passieren, wenn Sardinen von Räubern attackiert werden. Sie bilden dann immer größere Schwärme, um sich zu schützen.
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