Historische Niederlagen für Deutschland: Das wurde aus den ESC-Schlusslichtern
Kein Land hat so häufig am Eurovision Song Contest teilgenommen wie Deutschland
Nur zwei Siege konnten eingefahren werden
Pleiten gab es allerdings einige
Jamie Lee
2016 konnte Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem Song “Ghost” nicht überzeugen und landete in Stockholm mit elf Punkten auf dem letzten Platz. Die “The Voice of Germany”-Gewinnerin von 2015 entschied sich danach für einen Imagewechsel. Sie wollte nicht länger nur das “Manga-Mädchen” sein, musikalisch sollte es künftig “mehr in Richtung Indie-Pop” gehen, kündigte sie 2017 an. Große Chart-Erfolge blieben jedoch bislang aus. Schlagzeilen machte sie zuletzt im Oktober 2018 mit der Verlobung mit “The Voice”-Kandidaten Fabian Riaz.
Ann Sophie
Mit dem Song “Black Smoke” gingen 2015 alle Hoffnungen auf einen Sieg in Rauch auf. Ann Sophies Teilnahme war ein regelrechtes Debakel: Es gab keinen einzigen Punkt für Deutschland! Die Sängerin wurde danach von ihrer Plattenfirma fallen gelassen. Nach der ESC-Pleite orientierte sie sich in viele Richtungen, unter anderem spielte die gelernte Schauspielerin in Dresden Theater und schrieb sich für ein Studium der Wirtschaftspsychologie ein. Ab Herbst 2018 stand sie für das Musical “Flashdance” auf der Bühne.
Was wurde eigentlich aus den deutschen ESC-Teilnehmern der vergangenen Jahre?
No Angels
Die No Angels bekamen 2008 für ihren Song “Dissapear” nur von zwei Ländern Punkte – eines davon war Bulgarien, das Heimatland von Sängerin Lucy Diakovska, das den Mädels die Höchstwertung schenkte. Damit war die Girlgroup punktgleich mit Polen und Großbritannien und teilte sich mit diesen Nationen den letzten Platz. Danach ging es steil bergab. 2010 gab Mitglied Nadja Benaissa bekannt, dass sie seit Jahren HIV-positiv sei, und stieg aus der Band aus. Im Juni 2014 löste sich die gesamte Band dann offiziell auf.
Gracia
“Run & Hide” lautete 2005 der Titel von Ex-DSDS-Kandidatin Gracia Baur, der bei den meisten Zuhörern Fluchtreflexe auslöste und nur mickrige vier Punkte und damit den letzten Platz kassierte. Die Musikkarriere wollte danach nicht mehr so richtig in Schwung kommen, sodass sie sich dazu entschied, ihr Abitur nachzuholen. Einige Jahre zog sie sich komplett aus der Branche zurück und arbeitete als Personalchefin einer Unternehmensberatung. Erst im Dezember 2014 meldete sie sich musikalisch zurück und veröffentlichte mit “Magic Moments” den offiziellen Song der Vierschanzentournee 2014/2015.
Sie haben hoffentlich mehr Glück. Hier sind alle ESC-Teilnehmer 2019 im Überblick
Cindy & Bert
Sie sollten “die deutsche Antwort auf Sonny und Cher” sein, doch das Schlagerduo kam international gar nicht gut an. “Die Sommermelodie” floppte 1974, mit nur insgesamt vier Punkten landete das Schlagerlied zusammen mit den Beiträgen aus der Schweiz, Norwegen und Portugal auf dem 14. – somit dem letzten Platz. Die glorreichen Sieger waren damals ABBA mit “Waterloo”. Tatsächlich ließ sich das Duo von der Pleite nicht unterkriegen. 1978 wollten sie noch einmal in Glück versuchen, scheiterten diesmal allerdings bereits beim Vorentscheid. Selbst in Deutschland lief es für das einst beliebte Schlagerduo nicht mehr so gut. 1988 verkündeten beide dann, künftig beruflich und privat getrennte Wege gehen zu wollen – bis es 1994 schließlich zur großen Reunion kam und Cindy und Bert ihre alten Fans regelmäßig mit Gigs erfreuten. 2012 starb Bert an den Folgen einer Lungenentzündung.
Thomas „Tom“ Neuwirth wurde 2014 als Kunstfigur Conchita Wurst Sieger des 59. Eurovision Song Contests in Kopenhagen. So sehr hat er sich seitdem verändert: